Snooze-On – Drawn
ReviewVerlosung 27. Mai 2016 Michael Arens
Snooze-On – Drawn (Contemplate Music/Edel)
Gitarrenriffs voller Pferdestärken und kraftvolle Melodieführungen treffen bei „Drawn“, dem neuen Album der Snooze-On-Formation um den Drummer Christian Tschuggnall, auf zart-sphärische Instrumentalschwaden und elegant-erdig besaiteten Filigranjazz – Gegensätze ziehen sich also doch an.
Verspielt wie Jazz Fusion, kratzbürstig wie Rock Jazz und in den akzentuiertesten Momenten angelehnt an Bebop und sogar an New Age macht sich das Werk mit seinem Dutzend Songs auf, die Grenzen des mehr oder minder gefälligen Mainstreams zu erkunden und zu expandieren und so den selbst gespielten und gelebten Genuss von Avantgarde und experimenteller Instrumentalmusik auszuloten.
Eine Spur Tangerine Dream, die exotischer Verspieltheit von Santana, ein Machtwort aus besseren Alan Parsons Project-Alben, der New Agige Vorwärtsdrall von Pat Metheny, die vielschichtige Schlagwerk-Lebendigkeit eines Billy Cobham und strategisch dahingehauchte Vokale, wie sie Michael Franks nicht besser hätte sprudeln lassen können und fertig ist ein Album, das mit jedem Hören wächst und eine erzindividuelle Energie freisetzt, die elitären Jazz-Freunden ebenso gut zu Ohr stehen wird wie Esoterikgetriebenen Electronica-Jüngern oder Singer/Songwriter-Seelen mit New Age-Weltanschauung – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male üebr alle in diesem Abschnitt genanten.
Snooze-On, das sind neben Schlagzeuger und Mastermind Tschuggnall auch Charis Karantzas (Gitarre), Saxofonist Markus Ehrlich, Grégoire Simon und Héloïse Lefebvre (Violine) sowie Bassist Thomas Stieger um nur einige wenige der kleinen Armee an Jazz-Feingeistern zu erwähnen, die „Drawn“ zu dem lebendigen, zugleich in sich ruhenden träumerischen Album haben werden lassen, das es nun mal geworden ist.
Dabei macht die Band ihrem sehr feinsinnig und bewusst gewählten Namen alle Ehre: Snooze-On bzw. das Musikerkonglomerat um Christian Tschuggnall, verschmilzt hier die träge Bettschwere eines ganz bewusst gewählten, behutsamen und behütenden Mittagsschläfchens und das Voranschreiten bewegter Jazz-Initialzündungen mit teils retrospektivem Musikaufbau, der auch aus den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts stammen könnte; einer dem Albumtitel angemessene Optik und einem dadurch fast selbstverständlich mitgelieferten, fast cineastisch-opulenten Kopfkino inklusive.
Snooze-On gelingt mit „Drawn“ etwas viel zu selten gewordenes: eine tatsächlich bisher so nicht da gewesene, zeitgenössische Verschmelzung des besten aus Jazz, New Age und avantgardistischen Instrumentalidealen mit einem hohen Grad an Wiedererkennungswert und dem Zeitgeist von E-Musik: ein eigener Charakter!
„Drawn“ von Snooze-On: Herausfordernd, alles andere als alltäglich aber unbedingt empfehlenswert!
© Holger S. Jansen
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