Dimitri Tiomkin – The Alamo & High Noon (OST) (Reissue) (Soundtrack Factory/In-Akustik)
Jetzt wird es cineastisch: Ich hatte immer viel übrig für Gary Cooper, den, wie Tony Soprano aus der TV-Serien-Legende „The Sopranos“ es stets liebevoll nannte, „strong, silent type“, der 1952, da hatte er den Zenith seiner Karriere vermeintlich und zunächst einmal überschritten (freilich konnte er damals noch nicht wissen, dass er nur einige Jahre später an der Seite von Burt Lancaster mit „Vera Cruz“ in einem der erfolgreichsten Western der Filmgeschichte die Hauptrolle spielen sollte), eine seiner wichtigsten Rollen überhaupt spielte, nämlich die des Sheriff Will Kane in „High Noon“ (an der Seite der blutjungen Grace Kelly), bis heute einer der wichtigsten Western der Filmgeschichte. Regisseur war seinerzeit der umstrittene Fred Zinnemann.
Dieser legte den Film damals als kritische und gar nicht allzu versteckte Analogie auf die McCarthy-Ära an – Drehbuchautor Carl Foreman stand während jener dunklen Periode der amerikanischen Nachkriegszeit auf jener berüchtigten schwarzen Liste der amerikanischen „Kommunistenjäger“.
Doch zum eigentlichen Thema: Ein besonderer Film benötigte zumindest seinerzeit zugleich eine ganz besondere Musik. Die kam hier in Form von Routinier Dimitri Tiomkin, der für die Musik gleich zwei Oscars erhielt: für die besten Filmmusik des Jahres und für den besten Filmsong des Jahres, „High Noon (Do Not Forsake Me, Oh My Darlin‘)“, übrigens der erste Oscar für einen Filmsong, der nicht einem Musical oder zumindest musikalischen Film entstammte (Gary Cooper gewann, nebenbei erwähnt, ebenfalls den Oscar als bester Hauptdarsteller).
Das Soundtrack Factory-Reissue-Doppelpack „The Alamo & High Noon“ kommt auf zwei CDs mit den Wiederbelebungen zwei der legendärsten Filmmusiken der Geschichte, zugleich zwei Filme, die für das Western-Genre wie das Brot und die Butter sein sollten, dem legendären „High Noon (Do Not Forsake Me, Oh My Darlin‘)“-Thema inklusive.
„The Alamo“ war 1960 eine der wenigen Regiearbeiten der Western-Überfigur John Wayne, dem der epische Film eine Herzensangelegenheit war, der Musik von Dimitri Tiomkin inklusive.
Die Neuauflage beider Soundtracks im Zuge der „Original Motion Picture Soundtrack“-Reihe lebt aber nicht nur vom Original Score beider Filme und den entsprechenden Spannungsbögen, sondern begeistert neben den wenigen Bonus Tracks mit einem Booklet, welches sämtliche Fragen zu beiden Filmen und Filmmusiken in ebenfalls epischer Breite anspricht: Arnold Jason verfasste den intensiven, detailreichen Klappentext und füllte ihn mit diversen Fotos und Abbildungen zu beiden Filmen – eine kinogeschichtliche Lehrstunde, die nachdrücklich auch die Entwicklung von Filmmusik – Musik überhaupt – nachzeichnet und somit absolute Relevanz auch in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN – hat – versprochen.
© Rüdiger Schmitz
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von amazon zu laden.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von amazon zu laden.