Etta James – Tears Of Joy – Modern and Kent Sides 1955-1961 (Hoodoo Records/In-Akustik)
Jamesetta Hawkins, wie Etta James mit korrektem, vollständigem Namen hieß, war Zeitlebens ein Paradiesvogel unter den unzähligen Frauenstimmen von Jazz, Soul, Rhythm and Blues, Gospel, Blues und Rock’n’Roll – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male.
Nicht nur ihre Intonierung und ihre Stimme selbst ließen stets ihre Sogwirkung für sich arbeiten, es war auch die Attitüde der Frau James, die für die sonst gerne biedere Nordamerikanische Musikkultur ungewohntes Selbstbewusstsein ausstrahlte, was sicher auch ein Grund dafür war, dass Ettas Musik – ihre Alben – stets ein unvorhersehbares Fenster in die Zukunft des Musikzeitgeistes der jeweiligen Ära war.
Wie so viele ihrer Zeitgenossinnen und Genossen begann ihre Sangeskarriere im Kirchenchor – bereits in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts begann Etta James so noch im Teenagealter, erste Achtungserfolge als Musikerin, Sängerin, zu realisieren.
„Tears Of Joy – Modern and Kent Sides 1955-1961“, erschienen über die Reissue-Spezialisten von Hoodoo Records und vertrieben über In-Akustik, zeichnet eine wichtige Station dieser frühen Karriere Ettas auf – der Albumuntertitel spricht Bände.
Die Songs, allesamt über die besagten Labels Modern und Kent erschienen, beschreiteten bereits, damals noch recht streng im Rock’n’Roll- und Doo Wop-Kleid gehüllt, den teils individuellen Stil James‘, der ihre Songs bis in die Gegenwart klar zu identifizieren hilft.
Die insgesamt 29 Tracks der haptisch und inhaltlich herausragend gestalteten CD zeigen viele der unbekannteren Songs der Etta James – das mitgelieferte Booklet ist eine Offenbarung: Umfangreiche Klappentexte (ja, Plural!) mit geschichtlichen Abrissen zur unvergessenen (sie starb 2012) Etta James aus der Feder von Gary Blailock, Derek Anderson und James Chumet (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) und eine Unmenge an Fotos und Abbildungen zur beeindruckenden, frühen Karriere der charismatischen Etta James vervollständigen die seinerzeit in Kalifornien aufgenommenen Songperlen, die man ruhig als wichtige Säule in der eigentlichen Entwicklung vom Rhythm and Blues und Gospel zu Rock’n’Roll und schließlich zu Soul bezeichnen kann, darf und sollte.
© Lex
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