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Jenny And The Mexicats – Open Sea/Mar Abierto Jenny And The Mexicats – Open Sea/Mar Abierto
3.5
Jenny And The Mexicats – Open Sea/Mar Abierto (GMO-The Label/Zebralution/Rough Trade) So wahnwitzig wie der Sound von Jenny & The Mexicats (der SOUL TRAIN... Jenny And The Mexicats – Open Sea/Mar Abierto

Jenny And The Mexicats – Open Sea/Mar Abierto (GMO-The Label/Zebralution/Rough Trade)

So wahnwitzig wie der Sound von Jenny & The Mexicats (der SOUL TRAIN berichtete) ist ihre Konstruktion: Musiker aus Mexiko, England und Spanien machen Rockabilly, Flamenco, Folk, Reggae, Latin, Pop und Groove.

Darüber kann man zunächst mal denken, wie man will – der Faktor Selbstironie ist dabei selbstverständlich schon impliziert, denn ohne die auch mal humorige Kapazität, über den eigenen Tellerrand zu blicken, wäre ein so wunderbares Album wie „Open Sea/Mar Abierto“ der herrlich durchgeknallten Jenny And The Mexicats-Formation gar nicht möglich.

ST17_047_R_JENNYANDTHEMEXICATS_2502Die Stimme der Band-Namensgeberin, Jenny Ball, spielt dabei die vielleicht sogar wichtigste Rolle und unterstreicht in den unterschiedlichsten Tempi das Alleinstellungsmerkmal der Band, der man mit offenem Herz und Ohr begegnen sollte: Der Sound ist eigenwillig, fesselt zugleich aber ungewöhnlich und unerwartet schnell.

Vor dem geistigen Auge spult sich während des Hörens der zehn Titel von „Open Sea/Mar Abierto“ immer wieder die Frage ab, in welchem Tarantino-Epos man diesen oder jenen Song doch schon mal gehört hat, was ziemlich schön den Entertainment-Faktor von Jenny & The Mexicats beschreibt.

Doch bei schierem Entertainment bleibt es nicht – echte Musikalität und durchkonzipierte Musikalität steht bei Jenny And The Mexicats ebenfalls auf dem Programm; dass dem Album (der CD) die Songtexte mit ins Booklet gelegt wurden, spricht hier Bände.

Jenny Balls Gesang und ihr Spiel an der Gitarre und der Trompete (!) wird durch pointiertes Zuspiel von Alfonso Acosta (Gitarre und Gesang), David Gonzalez (Perkussion) und Luis Diaz (Bass) – den Mexicats – unterfüttert und gewinnt mit jedem Song an Vertrauen und Selbstverständlichkeit, was dazu führt, dass man am Ende der zehn Titel des Longplayers meint, man hätte ihn bereits vor Jahren gekannt und bereits hunderte male gehört – ein faszinierender Effekt. Dass das Album auf dem Kölner GMO-Label (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) erscheint, addiert bei all dem sicher sein übriges zum einzigartigen Charakter der Band und des Albums.

Jenny And The Mexicats mit „Open Sea/Mar Abierto“ – ein Hoch auf das Alleinstellungsmerkmal!

© Dominique Dombert-Pelletier

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