Livio Minafra – Sole Luna
Review 16. Januar 2017 Michael Arens
Livio Minafra – Sole Luna (Incipit Records/Galileo MC)
Livio Minafra ist ein italienischer Pianist, der seine Passion nicht nur als stringentes Handwerk versteht und wie sonst üblich mit seinem neuen Werk „Sole Luna“ ein konsequentes Jazz-Pianoalbum abliefert, sondern durchaus experimentell genug ist, spielerisch weit über die eigenen kreativen Grenzen, über den eigenen Tellerrand, zu blicken.
Entsprechend verwundert der selbst gegebene Albumuntertitel „Piano – Toys – Loop Station“ nicht wirklich, bezeichnet er doch diese Liebe zu den anders klingenden Tönen aller möglichen und unmöglichen Tasteninstrumente, denen Minafra hier auch sozusagen das freilaufende Zepter in die Hand gibt: „Sole Luna“ fliegt förmlich, zumindest auf der ersten CD des Doppel-Albums mit dem verheißenden Titel „Sole“ – „Sonne“.
Die zweite CD „Luna“ („Mond“) nimmt sich klangfarblich dann besonnen zurück und dreht die kunterbunte Ideenschmiede des Albums in klassischere, ruhigere und behutsamere Gewässer, was dem Album als Ganzes einen sehr schönen Schluss gibt und Livio Minafra am Ende Frieden schließen lässt mit den klassischen Klangfarben des Mainstream Jazz, wohlgemerkt bei Wahrung der eigenen Individualität.
Ein wunderbares, elegantes und richtungsweisendes Äußeres des Albums (CD), dessen Material übrigens in einer zwei Jahrzehnte umfassenden Zeitspanne Minafras entstanden sind (1994 bis 2015), unterstreicht die von bonbonfarben bis gediegen gehaltene, abwechslungsreiche Klangfarbe von „Sole Luna“ eines sehr agil und feinfühlig agierenden Livio Minafra und lässt das Album nicht nur für Jazz-Afficionados interessant werden.
Sich intensiver mit dem Longplayer und seiner Gänze zu befassen, hilft derweil fraglos.
© Gregor Poschoreck
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