Jimmy Jones – Good Timin‘ – The Definitive Remastered Edition (Hoodoo Records/In-Akustik)
Jimmy Jones, 2012 verstorben, war eine dieser Stimmen mit dem unwiderstehlichen, samt-seidigen Glanz im, im weitesten Sinne, Falsett-Firmament, ganz, wie es Sam Cooke, Gerald Alston Clyde McPhatter, Nat King Cole oder Jackie Wilson für sich beanspruchen konnten und/oder können – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten.
Der in Birmingham, Alabama (wo auch sonst – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über diesen für Soul magischen Ort) geborene James „Jimmy“ Jones sorgte bereits mit seinem ersten abendfüllenden Album, „Good Timin'“ 1960 für Aufsehen – der größte Hit des Albums, „Handy Man“, sollte fortan auch der größte Hit Jones‘ überhaupt werden und bleiben und dem Mann, wie es so vielen anderen vor und nach ihm widerfahren ist, ein Segen und ein Fluch zugleich werden – Jimmy Jones wurde zum „Handy Man“ – an alle, die etwas mit Englisch fremdeln: das hat nichts mit der irrigen deutschen Verwendung des Wortes „Handy“ für Mobiltelefon zu tun, sondern bezeichnet einen handwerklich begabten Mann, zugleich einen „verfügbaren“ Mann, ein Wortspiel, das gerade zu Soul bestens passt.
Und obwohl ich gerade das Muttergenre Soul erwähnte, ist es bei „Good Timin'“ doch das Rock’n’Roll-Moment und das Rhythm and Blues-Gen, welches dem Soul, der begrifflich eigentlich erst einige Jahre später inthronisiert wurde, hier seine Berechtigung gibt: Jimmy Jones und sein „Good Timin'“-Set war seinerzeit zwar irrsinnig erfolgreich, konnte aber nie so weit strahlen, dass Jones heute als Ikone des Rock’n’Roll oder gar des Soul wahrgenommen wird.
Die Album-Wiederbelebung von „Good Timin'“ auf Hoodoo Records, vermarktet über In-Akustik (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete), kommt jedenfalls mit sagenhaften 15 Bonus Tracks (insgesamt sind es mit den Original-Album-Tracks dann 27 Songs auf einer CD), darunter rare Aufnahmen von Jimmy Jones with The Pretenders oder den Jones Boys, um nur einige zu nennen, die dem umwerfend guten Gesamtbild der Reissue hier deutlich zuarbeiten.
Einmal mehr begeistert hier auch das umwerfend detaillierte Infotainment im mitgelieferten Booklet (CD), welches Liner Notes von Gary Blailock und James Chumet (der SOUL TRAIN berichtete) ebenso im Angebot hat wie unzählige Fotos und Cover-Abbildungen und diverse discografische Fakten.
Jimmy Jones mit der technisch aufgearbeiteten Wiederbelebung des legendären, aber sträflich unterbewerteten, großartig produzierten und traumhaft schön gesungenen „Good Timin'“ im Rahmen der „The Definitive Remastered Edition“-Reihe auf Hoodoo Records – SOUL TRAIN HOT TIP!
© Michael Arens
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