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Miu – Leaf Miu – Leaf
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Miu – Leaf (Herzog Records/Soulfood) Wie bereits die SOUL TRAIN-Besprechung ihres Debütalbums „Watercoloured Borderlines“ beginnt auch die Vorstellung ihres neuen Albums namens „Leaf“ mit... Miu – Leaf

Miu – Leaf (Herzog Records/Soulfood)

Wie bereits die SOUL TRAIN-Besprechung ihres Debütalbums „Watercoloured Borderlines“ beginnt auch die Vorstellung ihres neuen Albums namens „Leaf“ mit einer klaren Respektsbekundung: Miu erarbeitet sich mehr und mehr eine eigene Handschrift, die sich glücklicher weise so gar nicht am vermeintlich neudeutschen Textverständnis ableitet.

So singt Miu auch beim Albumneuling auf Englisch, gibt dem sowieso schon großartigen Fluss der zehn Songs (CD) einen selbstbewussten, selbstverständlichen Anschub, der die angedachten und angesungenen Genres, jeweils retrospektiv bis vorsichtig modern, Soul, Pop, Jazz, Rock und Schattierungen aus Folk fest ineinandergreifen und regelrecht rollen lässt.

ST17_234_R_MIU_2408Zugleich schafft Miu es gemeinsam mit ihrer Band, die von ihr selbst geschriebenen Texte mit einem Klangteppich zu unterfüttern, der Interpretationen in sehr viel mehr Genres als die bereits genannten erlaubt: Das Kopfkino ist so vielleicht die größte Stärke des „Leaf“-Longplayers, dem man allenfalls vorwerfen könnte, sich etwas zu sehr vom Ideal des Mainstream und somit der schieren Unterhaltung leiten zu lassen, obwohl gerade die Sangessensibilität Mius eigentlich dagegenhält – ein Widerspruch, der eigentlich keiner ist.

Mit viel Fingerspitzengefühl produziert von Gregor Hennig setzt das Album immer wieder neue, auch mal gegen den Strom gebürstete Akzente und liefert nachdenklichere, fast zart besaitete „Aha“-Effekte ebenso wie den Drang, am Ende den „Play“-Button erneut zu drücken.

Songs wie „Not Another Lovesong“ nehmen zusätzlich das bereits beim Erstlingswerk vorhandene Deep Funk-Verständnis mit und reiben heftig und eben gegen den Strich an einer möglichen, tatsächlich jedoch eher unmöglichen stilistischen Einordnung des auch haptisch und optisch gelungenen „Leaf“-Sets inklusive Songtexten im mitgelieferten Booklet (einmal mehr: der CD) – coole Sache.

Dass Miu noch jede Menge Potential zur weiteren persönlichen Entfaltung und Findung hat, dürfte trotz merklich angestupster, gelebter Charakterbildung kein Widerspruch sein, was am Ende nach den eigentlichen, musikalischen, absolut gelungenen Spuren Mius und ihrer Band deutlich eines hinterlässt: die Vorfreude auf das nächste Album, den nächsten Gig, das nächste Ding der Powerfrau mit dem sanftmütigen Soul in der Stimme.

© Oliver Gross

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Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Miu“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

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