KiKu feat. Blixa Bargeld & Black Cracker – Eng, Düster & Bang

KiKu feat. Blixa Bargeld & Black Cracker – Eng, Düster & Bang (Everest Records/Broken Silence)

Das KiKu-Projekt von Trompeter Yannick Barmann, Perkussionist Cyril Regamey und Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten – der SOUL TRAIN berichtete) erhält mit „Eng, Düster & Bang“ seine Fortsetzung, sein zweites abendfüllendes Album.

Einmal mehr ist Black Cracker, Reimguru aus dem Big Apple New York, Teil des Avantgardistischen Musikversuchs, der bereits im Titel zeigt, dass der Weg nicht der des wohligen Gefallens und der schnöden Mitte ist.

„Eng, Düster & Bang“ polarisiert vermutlich sogar noch mehr als das Vorgängeralbum „Marcher Sur La Tête“, über das wir im SOUL TRAIN bereits ausführlich berichteten und hält immer wieder völlig unerwartete Momente der Musik, der Poesie, der schieren Aufwühlung, des Mysteriums aber auch der Fragezeichen und des Achselzuckens parat – eine Mixtur, die durchaus auch mal anstrengt, aber eben vom ersten zum letzten Takt reißt, zerrt und, sofern man ein offenes Gehör für Soundexperimente hat, fasziniert.

Stilistisch bewegt sich das Werk tatsächlich mal in Bombast-Rock, mal in experimentellen Electronica-Welten aber auch in Pop oder Punk-Attitüde, und belegt, dass innovative Sounds, Vibes und Grooves, Klangbonbons und introvertierte Ohrvisionen keine Genres brauchen sondern über alle Zweifel und Zweifler erhaben sind und sich nicht kategorisieren oder gar zähmen lassen.

In die vielen weiteren Details des Werkes mit textlichen, inhaltlichen und ideellen Themen wie dem Schrifsteller Jean Paul, Christus, Romantik, „der Fackeltanz himmlischer Irrlichter“, „wir sind alle Wolken“ oder „kosmischer Messe“ einzutauchen würde indes den Rahmen dieser Besprechung des neuen, zweiten Albums von KiKu feat. Blixa Bargeld & Black Cracker mit dem recht treffenden Namen „Eng, Düster & Bang“, übrigens auch auf Vinyl erhältlich, sprengen.

Was also und ganz recht bleibt ist Starker Tobak, eben „Eng, Düster und Bang“, und das ist doch auch was, oder?!

© Dierk Riesenrad Ritter