Wedge – Killing Tongue
Review 11. Februar 2018 Michael Arens
Wedge – Killing Tongue (Heavy Psych Sounds/Cargo Records)
Wild und ungestüm und mit einem retrospektivem, spielerischen Geist, der die Rock-Seele der Siebziger Jahre einfängt, kommt „Killing Tongue“ des Wedge-Trios daher.
Ohne überlagerndes Schnickschnack lassen Kiryk Drewinski (Gesang, Gitarre, Perkussion), Holger „The Holg“ Grosser (Schlagzeug und Perkussion) sowie David Götz (Bass und Tasten) alias Wedge hier die Rock-Puppen tanzen und nehmen lediglich Grundideale des retrospektiven Psychedelica-Sounds der frühen Siebziger Jahre als Stilbeeinflussendes Element mit auf die musikalische Reise von „Killing Tongue“, das vielleicht sogar mehr Charme versprüht, als es dem Trio lieb ist.
Das führt dazu, dass durchaus auch mal Rock-Balladen die Grenzen zu kleinen Rock-Opern überspringen und sich in fulminanten Riffs verlieren, nur, um in elegischen Songs wie „Quarter To Dawn“ samt überraschender Tempi-Wende gut durchstrukturiertes Rock-Rüstzeug und entschleunigte Ruhe- und Ankerpunkte zu finden, welche dem Album einen sehr eigenen Charakter, eine intensive, sehr präsente Persönlichkeit geben.
Wedge klingen auf „Killing Tongue“ energetisch und erzlebendig, arbeiten mit der Ästhetik der frühen Siebziger Jahre und der darin ruhenden, psychedelischen Rock-Eklektik und sorgen gemeinsam für Spannungsbögen, die stilistisch so weit gestreut sind, dass sich nicht nur schiere Rock-Fans von Band-Legenden wie Led Zeppelin, Deep Purple oder sogar der psychedelischen Phase der Über-Souler The Temptations (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle) angesprochen fühlen dürften.
Ein angemessen cooles, Genreentsprechendes Äußeres mit punktgenauer Optik gibt es obendrein – recht so.
© Matthias Johst
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