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Oxana Voytenko Quartet – Amber Light Oxana Voytenko Quartet – Amber Light
3.5
Oxana Voytenko Quartet – Amber Light (Oxana Music/Galileo MC) Der Russin mit Wahlheimat Hannover Oxana Voytenko liegt bereits mit dem Titel ihres Album „Amber... Oxana Voytenko Quartet – Amber Light

Oxana Voytenko Quartet – Amber Light (Oxana Music/Galileo MC)

Der Russin mit Wahlheimat Hannover Oxana Voytenko liegt bereits mit dem Titel ihres Album „Amber Light“ (in etwa „Bernsteinlicht“) an den Erinnerungen an ihre Königsberger Heimat.

In einer achtsamen Fusion aus zeitgenössischem Vocal Jazz, zartem, zurückgenommenen Instrumental-Schmelz, Harmoniesträngen aus Pop, Soul, Folk und Blues und der Ruhe und Besonnenheit sehr persönlich anmutender Popularmusik zeigt Voytenko und ihr Quartett Vadim Neselovskyi (Piano, der SOUL TRAIN berichtete), Christian Finger (Schlagzeug) und Alex Morsey (Doppelbass) hier die sensible, fast zerbrechliche Seite Jazzhafter Weltmusikbildnisse, die deutlich mehr auf Besinnung und Introspektive denn auf extrovertierte Hammerschläge setzt.

Auf Englisch und Russisch singt sich Oxana so durch die neun Eigenkompositionen und endet gesanglich immer in einer sehr eigenen Schnittmenge, die zum einen ganz kurz vor dem Überspannen des Vocalbogens, zum anderen in einer Kate Bush-ähnlichen (der SOUL TRAIN berichtete), fast mystischen Zerbrechlichkeit definiert und inspiriert wird, und hält ihre Stimme so stets erdig, warm, kontrolliert und seidig matt.

Zugleich ist es faszinierend, dass „Amber Light“ trotz der Stimme Oxana Voytenkos als Vocal Jazz-Organ schon eher als Weltmusikalbum funktioniert und anspruchsvolle Anliegen an Folklore stellt wo in der breiten Masse eigentlich und vermeintlich superelegante Jazz-Reinheit hingehört – sympathisch und ein weiterer Zeuge für den Eigensinn, den das Oxana Voytenko Quartet hier an den Tag legt.

„Für mich kommt erstmal die Musik.“ wird Oxana in der mitgelieferten Presseinfo ganz recht zitiert, ein Anliegen, dass man diesem „Amber Light“ durchaus anhört, ein Album übrigens, dass auch auf ausgeglichenen Musikfluss achtet und stets Ruhe und Besonnenheit in die Songs bringt, um die richtigen Atempausen an den wichtigen Ecken zu ermöglichen.

Das Oxana Voytenko Quartet überzeugt mit „Amber Light“, auch wenn, so viel Ehrlichkeit muss sein, der schiere Sound sowie Oxanas Gesang eher sozusagen unaufdringlich polarisiert als unvermittelt und breitentauglich zu funktionieren. Aber über nichts lässt sich halt so viel und gesund diskutieren als über Musik, gute Musik.

© Dominique Dombert-Pelletier

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