David Nesselhauf – Afrokraut II: The Lowbrow Manifesto
Review 9. November 2018 Michael Arens
David Nesselhauf – Afrokraut II: The Lowbrow Manifesto (Légère Recordings/Kudos Records/Broken Silence/Zebralution)
Bereits der erste Teil von David Nesselhaufs „Afrokraut“-Album-Impressionen begeisterte und verknüpfte eben jenes unaufgeräumte, infektiöse Vollblut-Musikgenre Afro Beat mit der Ideologie und immer mal wieder den Sounds und dem unvorhersehbaren Chaos des retrospektiven Krautrock (READ MORE).
Nesselhauf hält den Sound des zweiten „Afrokraut“-Album-Dings konsequent fest und setzt seine selbstgesteckte Reise lediglich und zum Glück fort: Nie war Afrokraut wertvoller als hier und jetzt.
Auch mit und durch diese Worte wird klar: Auch David Nesselhauf hat sein „Afrokraut II: The Lowbrow Manifesto“ nicht nur mit musikalischem Herzblut und spielerischer Rafinesse, sondern auch mit einem mutigen Augenaufschlag und einem süffisanten Zwinkern ausgestattet, das im übercoolen Sound des Sets als mitunter gar psychedelischer Klangreigen einen ganz eigenen Fluss, einen ganz eigenen Charakter entwickelt.
Das alles macht tatsächlich Spaß und lässt hoffen, dass Afrokrauter Nesselhauf hier stilistisch und ideologisch etwas losgetreten hat, das hoffentlich viele Nachahmer und Weiterentwickler findet, jenem Afrokraut eben genau den verdienten Platz in den unzähligen Black Music-Musikgenreströmungen zu sichern, den er verdient.
Als Album-Gäste sind David Nesselhaufs Diazpora-Weggefährten Lucas Kochbeck und Axel Feige sowie Soulamadou (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über alle genannten, insbesondere über David Nesselhaufs Band-Projekt Diazpora – mehr zum Thema gibt es hier: READ MORE / READ MORE) mit am Start, den Kraut des zweiten Afro-Dings zum mattglänzenden Siedepunkt zu kratzen – schöne Sache.
Was also bleibt, ist, den Sound von „Afrokraut II: The Lowbrow Manifesto“ des Herrn David Nesselhauf, erhältlich als angemessen coole Vinyl-Variante sowie über die üblichen Digital- und Streamingkanäle, immer und immer wieder zu hören und die tatsächliche Verschmelzung von Afro Beat und den Idealen des Krautrock, von der Presseinfo unter dem Motto „wilde Klangeskapaden, schillernde Regenbögen, funky Rhythmen und psychedelische Einhörner in einer Welt voller Frieden, Einigkeit und unfassbaren Träumen“ zusammengefasst, zu erleben, in die Welt hinaus zu tragen und unkompliziert und mit einem Lächeln im Gesicht und mit hochgezogener Augenbraue und einem Zwinkern zu genießen.
Passend zur in großen Schritten heranschleichenden Vorweihnachtszeit lässt sich also abschließend und mit großartigem Rhythmus im Blut und in der Bauchgegend feststellen: es afrokrautet sehr!
© Dr. Chuck
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David Nesselhauf – I Wanna Go Back feat. Axel Feige (OFFICIAL):