Mond.Line – Die Mehrzahl von Himmel
Review 1. Februar 2016 Michael Arens
Mond.Line – Die Mehrzahl von Himmel (Mond.Line)
Zane Charron (der SOUL TRAIN berichtete bereits einige male: ST#9, ST#40) ist ein Akustikgitarrist, der es versteht, dass es gerade die Zurückhaltung und die eigene gefühlte und gespielte – gelebte – Ruhe und Sanftmut ist, welche selbst bei leisen Tönen die ganz großen Effekte schafft.
Auch sein neuestes Album, „Die Mehrzahl von Himmel“, welches als Duo-Projekt gemeinsam mit Sängerin Petra Straue entstanden ist, macht da keine Ausnahme, und das ist gut und recht so.
Das bis auf die Udo Lindenberg-Hymne „Hinterm Horizont“ (der SOUL TRAIN berichtete) und Tom Odells „Another Love“ von Mond.Line selbst geschriebene Album macht 13 sehr ruhige, lyrische Songs lang eine wunderbar geschlossene, zusammengehörige, irgendwie, auch, wenn es kitschig klingen mag, urgemütliche Atmosphäre, die einen im Kopfkino mehr als einmal an das viel zitierte Lagerfeuer holt.
Dass Zane Charron hier trotz aller zumindest Gesangstechnischer Ausrichtung – fast alle Songs sind deutschsprachig – seine Wurzeln und Ideologien aus den ersten Alben, Americana, Roots und Folk, nicht ganz aus dem spielerischen Auge verliert ist ebenfalls ein lohnenswerter Zug, den der Gitarrist mit großer Behutsamkeit und mit viel Bedacht und dem Gedanken, dass Weniger Mehr ist, umsetzt.
Mond.Line und „Die Mehrzahl von Himmel“ lebt bei alledem natürlich trotzdem auch durch die klare, zurückhaltend emotionale Stimme von Petra Straue, welche dem in sich ruhenden Spiel Charrons als Gegenpol ebenbürtig gegenübersteht. Sehr schön, das.
© Dominique Dombert-Pelletier
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