Kylie Minogue – Disco
Review 15. November 2020 Michael Arens
Kylie Minogue – Disco (Kylie Minogue/Darenote Limited/BMG Rights Management/Warner Music)
Es ist so eine Sache mit Kylie Minogue. Seit rund 35 Jahren veröffentlicht die quirlige, sympathische Powerfrau mit dem gewissen Etwas in der Stimme aus Down Under Australierin nun in regelmäßigen Abständen Alben, die, und da sind wir direkt beim Dreh und Angelpunkt, in Stil und musikideologischer Umsetzung sehr stark durch die oder den jeweiligen Produzenten infiltriert und beeinflusst werden.
Im SOUL TRAIN @ soultrainonline.de immer wieder thematisiert hängt es klassischerweise weniger an Kylie Minogues zarter, aber sehr ausdrucksstarker Stimme oder ihrer stets sexy gehaltenen Optik und Körpersprache, sondern vielmehr am musikalischen Gesamtkonzept, welches sich stets im Firmament zwischen Pop und eben tanzbaren, Clubtauglichen Grooves bewegt und je nach Zeitgeist aktuelle Musik-Strömungen aufgreift und aus diesen versucht, neue Trends herauszuarbeiten.
So kam es in der Vergangenheit immer wieder vor, dass Kylie Minogue qualitativ und stilistisch eine ganze Bandbreite an Musik bediente, die zwischen kongenialen Soulpop-Konstrukten über ganz schnöden, eindimensionalen Chart Pop bis zu technoiden Housebeats und echtem, gelebtem Disco Groove und sogar unterkühltem Rock alles bediente, was die der Zeit der jeweiligen Albumveröffentlichung betreffende, möglichst breite Masse betraf und betrifft.
Auch mit ihrem neuen Werk, schlicht aber zumindest in weiten Zügen pointiert „Disco“ betitelt, schreitet Kylie Minogue diesen Weg weiter stolz und konkret und dieses mal überaus geschlossen und konzeptionell in fast lupenreiner Pop-Perfektion voran.
„Disco“ ist mittlerweile Kylie Minogues 15. Studioalbum und erscheint neben den üblichen Digital- und Streaming-Formaten selbstverständlich auch auf CD und auf dem glorreichen Vinyl-Medium, womit Kylie einmal mehr beweist, dass sie zeitgemäß und multimedial unterwegs ist und ihr gerade auch aufgrund der engen Verquickung mit der Optik und entsprechenden Videos keiner so schnell die Butter vom Brot nehmen kann.
Produziert durch ein rundes halbes Dutzend angesagter Pop- und Dance-Produzenten wie Sky Adams, Richard „Biff“ Stannard, PhD oder Nico Stadi (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) kommen die von Kylie Minogue selbst geschriebenen Dutzend Pop-Perlen von „Disco“ mit entsprechend eingängigen Hooklines und der üblich spritzigen Portion an Persönlichkeit und Dancetauglichem Schmiss, sodass „Disco“ am Ende samt einiger echter Ohrwürmer und der Erkenntnis, dass das Album, losgelöst vom schieren Inhalt – der Musik – wie geschnitten Brot verkauft werden wird, vielleicht nicht Kylie Minogue bestes, aber ganz sicher auch nicht eines ihrer schlechteren ist – schöne, konkrete, mit viel Dampf ausproduzierte Angelegenheit, dieses „Disco“.
© Oliver Gross
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