Nonkeen – The Gamble
Review 1. März 2016 Michael Arens
Nonkeen – The Gamble (R&S Records/Alive)
Nonkeen ist der Name des Bandprojektes von Pianist, Komponist und Avantgardist Nils Frahm, den wir im SOUL TRAIN bereits einige male im Fokus hatten.
Zusammen mit Frederic Gmeiner und Sebastian Singwald, mit denen Frahm seit vielen Jahren in Sachen Electronica, Jazz und allem, was die Zeichnung von Anderssein inhaliert, unterwegs ist, macht „The Gamble“ einen zum Teil düsteren Eindruck, der durch treibende Beats und sich überschlagende Bassläufe und immer wieder durch bewusst skurrile, introvertierte Soundbasteleien aber auch durch Anlehnungen an den viel zitierten Big Beat aufgebrochen wird.
Scheinbar erzählt Nonkeen hier tatsächlich eine abendfüllende Geschichte, die sich wie ein Kopfkino vor dem geistigen Auge die Zeit nimmt, seine eigene, charakterfeste Sound-Ausuferung zugleich nicht allzu ernst zu nehmen.
So hat „The Gamble“ durchweg eine akkurate Struktur und ist trotzdem unglaublich spielerisch, ja fast kindlich wenn es an die Verwertung von rückwärtsgedrehten Sounds geht.
Das ist erfrischend, aber nicht immer ganz ohne Konzentration zu genießen. Hat man sich aber erstmal in das Electronica-Geflecht und das sphärisch dunkle Treiben der neun Titel von „The Gamble“ der noch neuen Nonkeen-Formation hineingehört, entfesselt das Set sehr langsame aber handfeste Suchtgefahr: wer auf Musik, wie sie Nobukazu Takemura oder Yoshinori Sunahara (der SOUL TRAIN berichtete) machen, steht, wird sich hier pudelwohl fühlen.
Nonkeen mit ihrem Debütalbum „The Gamble“ – seltsam, schön und gut – und anders. Passt.
Nonkeens „The Gamble“ erscheint übrigens auch auf schwarzem Gold – Vinyl!
© Oliver Gross
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