Tokunbo – Golden Days
Review 29. April 2022 Michael Arens
Tokunbo – Golden Days (In-Akustik)
Deutlicher und hörbarer, als das bei ihren beiden bisherigen Solo-Alben der Fall war, stellt der neue, dritte Longplayer von Ex-Tok Tok Tok-Stimme Tokunbo Akinro – Tokunbo – das Country & Western- und Folk-Element inklusive Banjo und Maultrommel heraus (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete: READ MORE).
„Queendom Come“ 2014 und „The Swan“ 2018 arbeiteten beide noch deutlich stärker mit Soul-Strukturen und mit Pop-Ästhetik, was jedoch dem Zauber und der Achtsamkeit von Tokunbos Stimme nichts nimmt, im Gegenteil: „Golden Days“, so der Titel des neuen, abendfüllenden Werkes, wirkt ausgereifter und wahrhaftiger als ihre vorherigen Alben und scheint deutlich mehr in der Künstlerin Tokunbo angekommen zu sein – schöne Sache.
War „The Swan“ noch „Folk Noir“, ist das neue Set nun so etwas wie ein entschleunigtes Countryfolk-Bildnis, das immerhin elf Titel lang, geschrieben, komponiert und produziert von Matthias „Maze“ Meusel und Ulrich Rode in Personalunion mit Tokunbo, trotzdem oder gerade deswegen auch alte Seilschaften mit Pop, Singer/Songwriter und nicht zuletzt Soul pflegt wie ein liebgewordener Tick, der niemandem wehtut.
Aufmerksam unterfüttert die sensible Stimme Tokunbos hier das aufgeräumte Instrumentarium, welche zwar stets das strukturelle Zepter in der Hand hält, jedoch zu keiner Sekunde dominant nach vorne grollt: Tokunbo ist eine respektvolle, achtsam agierende Sängerin, der man ihre teils sehr persönlichen Texte durch alle elf Songs von „Golden Days“ hinweg ohne wenn und aber abnimmt, weswegen auch die Entscheidung, die Texte im inkludierten Booklet (CD – das Album ist auch als wunderbare Vi29nyl-Version erhältlich) gleich mitzuliefern, die einzig richtige ist.
„Golden Days“ ist Tokunbos musikalische und vielleicht sogar persönliche Weiterentwicklung und das klare Statement, dass das Leben nicht anhält und sich ganz natürliche, unterhaltsame Musik soviel Tiefgang zutrauen sollte, dass alles erst eben genau so einen Sinn ergibt wie bei diesem wunderbaren, bescheidenen Album.
© Holger S. Jansen
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