Max Beesley’s High Vibes – Zeus

Max Beesley’s High Vibes – Zeus (Légère Recordings/Broken Silence)

Aufzuzählen, warum ich das erste abendfüllende Instrumental-Album, das zweite nach seinem „Groove Spectrum“-Set 2020, von Vibraphonist und Jazz- und Acid Jazz-Routinier der ersten Stunde, Max Beesley, so mag, gleicht fast einem Unding, also der Reihe nach (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete).

Zunächst mal liebe ich das Vibraphon – die Vibes – dafür, was sie sind: eines der, wenn nicht das coolste Instrument aus Jazz und Black Music überhaupt, gleichzusetzen wenn überhaupt noch mit Trompete oder Posaune – ein Ohrenschmaus, sofern man Groove und eben, Achtung Doppeldeutigkeit, Vibes liebt; neben den wunderbarsten Vibes-Ikonen des Jazz und des Soul-Kosmos sind so, unter anderem, Roy Ayers, Vincent Montana Jr., Cal Tjader, Mulatu Atstatke, Mike Mainieri, Milt Jackson, Lionel Hampton aber auch Gary Burton im SOUL TRAIN praktisch unentwegt in Fokus stehende Künstler, welche, losgelöst vom musikalischen Genre, für die Zeichnung des Instruments und das Gewicht des Vibraphons in jeglicher Black Music-Couleur maßgeblich verantwortlich zeichneten und zeichnen.

SOUL TRAIN HOT TIP: Max Beesley’s High Vibes – Zeus (Légère Recordings/Zebralution/Broken Silence)

Dann ist da das schiere Line-Up von „Zeus“, wie Max Beesley als Max Beesley’s High Vibes sein erstes Instrumental-Album unter eigenem Namen, nennt: Mein persönlicher Lieblings-Perkussionist Luis Conte sowie Christian Sands (Tasten), Gitarrist Dean Parks, Bassist Jerry Meehan (auch Co-Produzent des Albums) oder, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt, Steve Gadd als Drummer veredeln den unglaublich coolen, ganz eng geschnürten, organisch perfekt aufeinander eingenordeten, vorwärts rollenden, stets relevanten Sounds des Album-Wunderwerkes „Zeus“, das seinen Namen unbedingt mit Stolz tragen soll und sogar muss. (der SOUL TRAIN berichtete viele male über alle vorab genannten).

Last but not least ist es der schiere Sound des Albums selbst, der den neuen Longplayer von Max Beesley’s High Vibes regelrecht unwiderstehlich macht: Die acht Songs (CD – das Album erscheint selbstverständlich auch auf angemessen nahbaren Vinyl) des Sets zeigen Jazz Fusion, Jazz Funk, Cool Jazz und Acid Jazz alter, neuer und zukünftiger Couleur sowie Anteile aus Soul, Funk und zeitgenössischem Jazz mit einem höchsten Grad an Spielfreude und unverbauter Dynamik und einer umwerfend gut aufspielenden Bläsersektion, und das tut richtig gut.

Das absolute Höhepunkt ist aber sicher die Attitüde, die alle Beteiligten, Max Beesley, der bereits mit und für James Brown, George Benson, Earth, Wind & Fire, Stevie Wonder, Incognito, den Brand New Heavies, George Michael, Jamiroquai oder Paul Weller (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle genannten) Vibes zauberte, als Hauptprotagonist, Vibraphonist, Komponist und Produzent im Besonderen an den Tag spielen: Cool (der Begriff fällt hier bewusst nicht zum ersten mal) genug, Jazz-Hipster und Freunde zeitgemäßen Grooves in seinen Bann zu ziehen, anspruchsvoll genug, um die Jazz-Polizei in Erstaunen zu versetzen und intelligent genug, sich eben erst gar nicht in eine Schublade packen zu lassen, bleibt also nur, „Zeus“ von Max Beesley’s High Vibes die mehr als verdiente SOUL TRAIN HOT TIP-Krone aufzusetzen: Selten war Jazz Fusion so retrospektiv als auch futuristisch, sozusagen klassisch und in die Ferne schweifend zugleich, aber eben auch voller Seele wie hier, Blaxploitation-Firnis und, dank seiner Erfahrungen in der Welt der Filmmusik, Soundtrackhafte Reflektionen (Max Beesley ist übrigens auch ein renommierter Schauspieler) inklusive.

© Michael Arens

VERLOSUNG!

Der SOUL TRAIN verlost -3- Exemplare von Max Beesley’s High Vibes – „Zeus“ (CD)!

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Zeus“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

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