Rotraut Jäger Sonambique – Dynamite
ReviewVerlosung 6. Oktober 2023 Michael Arens
Rotraut Jäger Sonambique – Dynamite (Rotraut Jäger/redplanet records)
Die Querflöte ist in eigentlich allen Musikgenres ein eher zu Soli oder musikalischen Unterfütterungen bedachtes Instrument, welches gerade im Jazz zwar viel gebräuchlich ist, dem zugleich jedoch nur selten eine tragende Rolle zukommt. Die Wahl-Schweizerin Rotraut Jäger aus Saarbrücken gehört zu dem kleinen, feinen Kreis jener Künstler, deren Schaffen sich rund um „ihr“ Instrument Flöte (das Instrument gliedert sich ja, wie alle anderen Instrumentenfamilien auch, in eine ganze Instrumenten-Bandbreite wie, beispielsweise, Bass-, Piccolo- oder Bansuri-Flöte) dreht und die nun, nach dem 2020-er „Sonafari“-Set, ihr zweites abendfüllendes Album vorlegt.
Ob der verheißungsvolle Titel „Dynamite“ hier tatsächlich als musikalische Marschrichtung verstanden werden will, stelle ich hier zur Diskussion. Was das Album von Rotraut Jäger Sonambique, wie sich das eigentliche Quartett um Jäger nennt, vom ersten Song des Albums, „Southern Spice“, jedenfalls ausspielt, sind die vielschichtigen Klangfarben des Jazz-Kosmos, der jedoch stets im Klangraum von Harmonie und Melodie seine Wogen glättet.
Dies schafft Rotraut Jäger mit ausdrücklichen Anleihen bei Funk und Soul, die hier als Groove-technische Barke den Latin Jazz, den Jazzfunk und den Jazz Fusion der Powerfrau unterfüttern und so den insgesamt zehn Titeln von „Dynamite“ (CD) einen Habitus geben, der, übrigens und faszinierender Weise bei gleichzeitigem Augenaufschlag in Richtung klassische Musik, erstaunlich leicht in die Ohren geht und durch fast sommerliche Arrangements getragen wird, Atempausen im dann doch ganz dem Albumtitel entsprechenden „Dynamite“ in Form von wiederkehrenden balladesken Momenten inklusive.
Die virtuose Spielfreude bei gleichzeitiger musikalischer Akkuratesse ihres Spiels wird durch Andreas Ebenkofler (Tasten), Abdourakhmane Fall (Bass) sowie Omar Diadji Seydi (Schlagzeug) unterfüttert, die Rotraut Jäger und ihrem Instrument stets das Zentrum des Sounds und der Soli, aber eben nur einen Teil des Groove-technischen Voranschrittes von „Dynamite“ überlassen, und das ist gut so.
Auch der Umstand, dass die musikalische Ideologie mit Wurzeln aus den großen, glorreichen Jahren des Jazz Fusion und des Jazzfunk, den Siebziger und frühen Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, wie etwa bei „After Dark“ oder „Batida de Verão“ arbeitet, macht Spaß und ergibt eine Bodenhaftung, die „Dynamite“ von Rotraut Jäger Sonambique Nachvollziehbarkeit und, selbstverständlich in angemessenem Rahmen, eine Coolness (Zitat Rotraut Jäger: „Die Piccoloflöte ist nicht gerade das beliebteste Instrument. Ich hatte den Ehrgeiz, sie so einzusetzen, dass es cool passt.“), die rein spielerisch, aber auch musiktechnisch Anspruch und Unterhaltung so verknüpft, dass das Album sogar richtig Spaß macht – schöne Sache.
Mehr Infos zu Rotraut Jäger Sonambique gibt es hier: www.redplanetflute.com!
© Gregor Poschoreck
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