The Boom Yeh – Near-Earth Objects
HOT TIPReview 15. November 2024 Michael Arens
The Boom Yeh – Near-Earth Objects (Cosmosium Records)
Sofort der Opener von “Near-Earth Objects” von The Boom Yeh macht mit fliegender Brass Section und treibendem Soul-Vibe aus dem Black Music-Himmel irren Spaß und eröffnet einen frischen, angenehm leicht zu hörenden Album-Reigen, der sich aus Soul, Funk, Jazz und unbedingt handgemachtem, emotionalem Musiker-Handwerk mit Groove und Verstand auszeichnet.
Zusammengefasst ergibt das so ein Set aus dem siebten Jazzfunk-Schrein der Ewigkeit, welches zugleich in keiner Sekunde die Magie von echtem, gelebtem Soul aus dem Fokus entlässt und durch die treibenden, rollenden Grooves und die schnittigen Bläser-Sektionen lebt und bebt und Mastermind und Gitarrist und Songschreiber Jon Speedy sowie Bassist Matteo Grassi und Schlagzeuger Alessio Barelli in bester Spiellaune zeigt und vor allen Dingen unterstreicht, dass The Boom Yeh eine waschechte Live-Band ist, die blindes Verständnis unter den einzelnen Mitgliedern ganz selbstverständlich lebt, ohne dabei den Mut zur spielerischen Lücke oder zur geerdeten Nachvollziehbarkeit zu unterdrücken.
Vor allen Dingen sind es immer wieder jene wunderbaren Bläser Sektion-Arrangements um Saxofonspieler Ian Bailey, Posaunist Tom White und last but not least Paul Silver (Bariton Saxofon), die dem Album eine Frische und Lebendigkeit geben, die „Near-Earth Objects“ von The Boom Yeh, übrigens selbst produziert, wie eine Fusion zwischen George Duke, Tower Of Power, The Brand New Heavies, Incognito, Jamiroquai und Earth, Wind & Fire, freilich in instrumentalem Gewand, erscheinen lässt (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete bereits unzählige male über alle vorab genannten).
Eine Spur Rock und Jazzrock hier und da, kleinste Anteile aus schleppendem und schepperndem P-Funk, wunderbare Sixties Lounge-Klaviatur und fliegende, frühe Siebziger Jahre, retrospektiv angelegte Jazzfunk-Spielereien aus dem Groove-Himmel lassen aus „Near-Earth Objects“ von The Boom Yeh, selbstredend auch auf wunderbarem Vinyl erhältlich, sozusagen spielend und mit erstaunlicher Kurzweil einen SOUL TRAIN HOT TIP werden – mehr davon!
© Michael Arens