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Robin McKelle – Der Spiegel der Seele Robin McKelle – Der Spiegel der Seele
Aktuelles Album: Robin McKelle – The Looking Glass (Doxie Records/Membran Music) Robin McKelle wird beileibe nicht zum ersten mal im SOUL TRAIN der große... Robin McKelle – Der Spiegel der Seele

Aktuelles Album: Robin McKelle – The Looking Glass (Doxie Records/Membran Music)

Robin McKelle wird beileibe nicht zum ersten mal im SOUL TRAIN der große Bahnhof gemacht (ST#8, ST#48).

Die aus Rochester, New York, USA stammende Sängerin war und ist dem Soul und den durch und durch handgemachten, musikalischen Arrangements verpflichtet, nicht ohne zugleich Attitüden aus Rock und Jazz in ihren Sound einzuweben – ihre bisherigen Alben sprechen da Bände.

Das neue Album mit dem prophetischen Titel „The Looking Glass“ ist oberflächlich zwar auch dem Soul verpflichtet, scheint jedoch auf allen Ebenen ein wesentlich persönlicheres, fast intimeres geworden zu sein – ein Singer/Songwriter-Album im tatsächlichsten Sinne des Wortes.

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Photo @ Laurent Koffel

Albumproduzent Steve Greenwell, den wir besonders gut aus seinen Arbeiten mit Joss Stone in Erinnerung haben (der SOUL TRAIN berichtete) packte den viel zitierten Stier bei den Hörnern und sorgte beim Sound der mit sehr persönlichen Texten bestückten Tour de Soul dafür, dass auch der Pop und der Rock und sogar der Folk der Gegenwart mindestens auf gefühlstechnischer Ebene nicht zu kurz kam – „The Looking Glass“ klingt wie ein typisches Robin McKelle-Album, dass zugleich kein typisches ist – die Katze beißt sich selbst in den Schwanz.

Dass dieser Widerspruich ein einzigartiges, von Robin McKelle einmal mehr intensiv und beseelt gesungenes Stück zeitgenössischer Soul mit immensem Tiefgang und authentischen Erzählungen geworden ist, macht das Erlebnis, „The Looking Glass“, welches einmal mehr auch optisch und haptisch (die CD) erstklassiges Black Music-Entertainment geworden ist, zu einem sehr besonderen.

Der Schmelz in Robin McKelles Stimme, der immer mal wieder, gerade auch beim grandiosen, aktuellen Album „The Looking Glass“ und Songs wie „Stay“ oder „Heartbreak“, das sogar Bee Gees-Momente hat, an die großartige Carly Simon erinnert (der SOUL TRAIN berichtete), die sehr persönliche Anmutung ihrer eklektischen Melange aus zeitgenössischem Soulpop, aus Retro-Soul, Deep Funk sowie bewegender Rock-Attitüde mit Jazz-Einspritzung und nicht zuletzt das durchweg umwerfende Endergebnis „The Looking Glass“ als Soul-Album mit ganz eigener Wahrheit, rief einmal mehr Deutschlands Soul Musik-Portal Nummer Eins, den SOUL TRAIN, auf den Plan, eine sehr sympathische und bodenständige Robin McKelle („Ich mache Killer-Cocktails, die mich immer wieder in Schwierigkeiten bringen…“) nach all diesen sehr emotionalen, persönlichen Befindlichkeiten ihres selbst geschriebenen neuen Albums zu befragen…

 

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Photo @ Laurent Koffel

Michael Arens: „Deine Alben waren ja bisher immer eine sehr eigene Version von Soul-Musik. Auch „The Looking Glass“ macht da keine Ausnahme. Allerdings klingt es deutlich persönlicher als deine bisherigen Alben…“

Robin McKelle: „“The Looking Glass“ ist tatsächlich eine Sammlung sehr persönlicher Geschichten. Ich habe mich sehr auf das Schreiben der Songs konzentriert bevor ich mir überlegt habe, wie sich die Musik und die Produktion überhaupt anhören sollen. Ich schrieb, was ich hörte, und hatte dabei überhaupt keinen speziellen Sound im Kopf oder schrieb gar Songs für einen speziellen Stil, ein Genre. Erst, als die Songs zu 90% fertig waren, haben wir angefangen, Musiker dazuzuholen, die dann die Musik dazu einspielen sollten. Die Jungs, die beim Album mitmachen, haben dann nach und nach den Sound von „The Looking Glass“ aufgebaut. Tatsächlich haben wir erst mit den Drums angefangen, und ich habe dazu Piano gespielt und gesungen – eine komplett andere Vorgehensweise als ich es in der Vergangenheit gemacht habe.“

Michael Arens: „Du hast deinem Album also eine echte und sprichwörtliche Seele gegeben…“

Robin McKelle: „Es ist mir wirklich wichtig, diese Attribute, eine Seele – Soul – und einen Charakter auf meinen Alben umzusetzen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit immer erfolgreich bin, aber ich gebe immer 100% und bin mir selbst gegenüber ehrlich und authentisch. Deshalb glaube ich, dass ich meiner Musik Charakter geben kann. Auf „The Looking Glass“ war ich sehr ehrlich mit mir selbst und ich glaube, dass man das in den Texten und im Songwriting hören kann. Ich erzähle Geschichten aus meiner Seele und die Musik reflektiert das.“

Michael Arens: „Daher auch der Albumtitel?!“

Robin McKelle: „Der Albumtitel kam erst, als ich die Aufnahmen beendet hatte. Tatsächlich hat es einige Monate gebraucht,, die Aufnahmen zu bearbeiten. Ich nahm mir also eine kleine Auszeit vom Hören der Songs, sodass ich neutraler war, wenn ich mir das Album wieder anhörte, die Songs als Ganzes, die Texte und die Musik von Anfang bis Ende… Erst, als ich diesen Prozess abgeschlossen hatte realisierte ich, was das Album für mich bedeutet, was es symbolisiert.“

Michael Arens: „Mit Raymond Angry, George McCurdy, Al Street oder Jack Daley hattest Du ja erstklassige Musiker auf deinem neuen Album. Was hat das mit dem Sound von „The Looking Glass“ gemacht?“

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Aktuelles Album: Robin McKelle – The Looking Glass (Doxie Records/Membran Music)

Robin McKelle: „Die Musiker haben sehr viel zur Persönlichkeit der Musik beigetragen. Da sie aus verschiedensten Backgrounds wie Gospel, Soul, Hip Hop, Rock und Jazz kamen, haben sie auch untereinander und voneinander profitiert. Spanky (George McCurdy) hat zuerst das Schlagzeug vorgelegt, was die Wurzeln für alles andere bildete. Als die anderen Musiker dazu kamen, war es, als würden sie live und alle gemeinsam im gleichen Raum spielen. Es gab eine gemeinsame Chemie – auf eine seltsame Art und Weise.“

Michael Arens: „War das auch die größte Herausforderung für dich – dem Album seine Persönlichkeit zu geben?“

Robin McKelle: „Alleine im Studio zu sein und mich auf mich selbst zu verlassen und auf die Musik und die Geschichten – das war die größte Herausforderung. In der Vergangenheit habe ich mit meiner Band gearbeitet und meine Ideen mit ihnen ausgetauscht. Dieses mal wollte ich aber ein Album machen, dass ganz von mir selbst kommt, ohne irgendeine Art von äußeren Einflüssen. Ich musste Vertrauen in das setzen, was ich tue, und oft fühlte ich mich dabei sehr verletzlich…“

Michael Arens: „Welchen Einfluss hatte Steve Greenwell, der Produzent von „The Looking Glass“, auf dich bzw. dein neues Album?“

Robin McKelle: „Ich wusste, dass ich mit dem neuen Album was komplett anderes machen wollte. Ich wollte mich wegbewegen vom klassischen Soul-Sound hin zu etwas Modernem… Der Prozess zu „The Looking Glass“ startete dann mit ein paar musikalischen Ideen, einigen Texten (einige gut, andere eben nicht so gut…). Ich ging ins Studio und begann, an den Songs bzw. an den Ideen mit Steve (Greenwell) zu arbeiten. Dann habe ich mich mit einigen Leuten aus New York und Los Angeles zusammengetan, wurde mehr inspiriert… Auf halbem Weg hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch, da ich nicht wirklich sicher war, was ich eigentlich an Musik schreiben wollte. Ich habe mich also drei Wochen lang in meinem Studio daheim eingeschlossen und drei Wochen konzentriert Songs geschrieben. Ich hatte eine gute Freundin und Nachbarin, die ab und zu nach mir geschaut hat um zu sehen, ob ich irgendwas brauche und ob ich noch lebe. Manchmal hat sie mir sogar Essen vorbeigebracht.. Zurück in New York hatte ich dann mehr Zuversicht und eine Menge neuer Ideen, die ich dann in täglicher Arbeit im Studio umgesetzt habe. Und das war ARBEIT! Ein paar Monate ging das so, jeden Tag, schreiben, experimentieren, bis ich schließlich zwölf Songs zusammen hatte. Und dann brachte ich die Musiker hinzu. Das war auch der Moment, in dem der Spaß am Projekt begann – wir begannen, MUSIK zu machen!“

Michael Arens: „Und Steve (Greenwell) hat dich machen lassen?“

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Photo @ Laurent Koffel

Robin McKelle: „Steve hat mir erlaubt, dass meine Musik sich von alleine weiterentwickelt, organisch, und hat mich immer wieder aus meiner Komfort-Zone rausgedrückt. Er hat mich immer wieder in meinem Songwriting-Prozess nach vorne gepusht und mich dazu gebracht, wirklich über jede einzelne Zeile genau nachzudenken, Musik UND Texte. Es war damals alles total verrückt für mich, aber jetzt sehe ich natürlich, warum er das gemacht hat.“

Michael Arens: „Wie bis Du überhaupt auf Steve Greenwell gekommen?“

Robin McKelle: „Mein Manager hat mich seinerzeit mit Steve zusammen gebracht. Er war interessiert an einer Zusammenarbeit und ich fühlte, dass er wahrhaftiges Interesse an mir hatte. Er hat dann so viele Stunden in dieses Projekt gesteckt… Es war nicht nur einfach ein Job für ihn – es ist seine Leidenschaft, Alben zu machen!“

Michael Arens: „Wie geht es nach einem Album wie „The Looking Glass“ weiter für dich?“

Robin McKelle: „Ich habe gerade die Dreharbeiten für das Video zur ersten Single, „Stand Up“, beendet und arbeite daran, eine Live-Show auf die Beine zu stellen für eine bevorstehende Tour. Und ich promote gerade „The Looking Glass“…“ (lacht)

Michael Arens: „Das klingt ja spannend, eine Live-Tour. Die Musikindustrie hat sich in den letzten Jahren ja immens verändert; Live-Shows sind auf der Werte-Skala ja immens nach oben geklettert…“

Robin McKelle: „Ja, Live-Musik kann dein Leben verändern – es hat meins verändert! Kommt alle zu meinen Shows, wenn ihr könnt!“

© Michael Arens

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