Keith Patrick – Keith Patrick
ClassixReissueReview 28. April 2016 Michael Arens
Keith Patrick – Keith Patrick (Reissue) (Omni Records/Expansion Records/Rough Trade)
Es ist einerseits ein Klischee, andererseits ein verblüffender Umstand, wie ähnlich Keith Patricks Stimme der von Shalamar-Frontmann Howard Hewett war – sein 1986er Debütalbum „Keith Patrick“ zeigt das gerade als neu abgemischte Reissue aus dem Hause Expansion Records von Ralph Tee (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten) mit Nachdruck.
Seinerzeit produziert vom Who-Is-Who des Soul-Business wie Kenny Copeland, Randy Thomas, Howie Rice oder nicht zuletzt dem legendären Nick Martinelli (Loose Ends, Phyllis Hyman, Stephanie Mills, Bryan Loren, Regina Belle, Miki Howard u.v.a. – einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle genannten) wurde beim „Keith Patrick“-Set kaum etwas dem Zufall überlassen, weswegen sich das Set auch heute noch sehr geschlossen und unbedingt professionell anhört.
Die behutsame Ausgewogenheit zwischen Balladen, Midtempos und Uptempos war seinerzeit ein weiteres Geheimnis des Gelingens des Keith Patrick-Longplayers, der hier neun Titel lang das Soul-Verständnis der Mitte der umstrittenen Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts zeigt.
Routiniers wie Saxofonisten-Superstar Eric Marienthal veredelten die kompakte Bauweise des Albums und täuschen auch nach drei Dekaden gut und wie selbstverständlich über den einen mageren Bonus-Track der Neuauflage (der „Extended Version“ des vielleicht besten Songs des Albums, „Night To Remember“) und dem ebenfalls eher sparsam angelegten Infotainment im Booklet hinweg – Expansion Records-Mastermind Ralph Tee persönlich verfasste die knappen, knackigen Liner Notes zum selbstbetitelten Debütalbum des Philadelphiers Keith Patrick.
Die Neuauflage von Keith Patricks Debütalbum „Keith Patrick“ versetzt keine Berge, verdient sich aber als Zeitzeuge des typischen US-Soul-Sounds der Ära Mid-80s mit all seinen berühmt/berüchtigten, liebevollen Plastiksounds seine Lorbeeren mit Nachdruck – so sollte es sein.
© Michael Arens
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