Jacob Miller – Who Say Jah No Dread – The Classic Augustus Pablo Sessions (17 North Parade/Greensleeves Records/VP Records/Groove Attack)
„Who Say Jah No Dread“ von Jacob Miller (der SOUL TRAIN berichtete) ist eines der nachhaltigsten Alben des legendären Greensleeves Records-Labels, das heute zum Reggae-Label-Konglomerat VP Records gehört.
Jacob Matthias „Killer“ Miller, übrigens Cousin von Reggae-Superstar Maxi Priest, wurde im britischen Manchester geboren bevor er im zarten Alter von acht Jahren zu seinen Großeltern nach Kingston, Jamaika zog. Bereits ab Mitte der Sechziger Jahre (!) war Miller so direkt involviert in die Reggae-Geschichte Jamaikas, nahm mit dem Who-Is-Who der Szene Singles auf und stand bereits mit nicht mal 15 Jahren im legendären Studio One-Studio von Reggae-Ikone Clement Dodd.
In späteren Jahren wurde Miller der breiten Masse am ehesten als die Stimme von Inner Circle bekannt, einem der wohl erfolgreichsten internationalen Reggae-Band-Exporte Jamaikas überhaupt.
1980, kurz nachdem Miller mit Reggae-Legende Bob Marley und Compass Point Studio-Mastermind und Über-Produzent Chris Blackwell in Südamerika die Eröffnung einer südamerikanischen Dependance des ikonischen Island Records-Label Blackwells feierte, starb Jacob Miller völlig überraschend bei einem Autounfall in Kingston, Jamaika, gerade mal zwei Monate vor seinem 28. Geburtstag.
Die Neuauflage seines heute legendären 1975er, von Reggae-Produzenten-Ikone Augustus Pablo produzierten „Who Say Jah No Dread“-Sets bebildert dieses kurze, intensive Leben noch einmal nachdrücklich, gerade auch mit diversen, zum ersten mal auf CD veröffentlichten Singles, weswegen das Album voller Stolz auch den verheißungsvollen Untertitel „The Classic Augustus Pablo Sessions“ trägt und damit schon eher eine Kompilation denn „nur“ die Neuauflage eines klassischen Studioalbums ist.
Ein umfangreicher, detailverliebter Klappentext von Harry Wise, diverse Abbildungen, Fotos und Credits veredeln das immerhin 21 Tracks lange „Who Say Jah No Dread“-Reissue-Album, welches auch haptisch einiges zu bieten hat.
Zusätzlich zur faszinierenden CD erscheint eine edle Vinyl-Singles-Box mit Material Millers, abgemischt von keinem geringeren als King Tubby (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über King Tubby sowie über alle in dieser Rezension erwähnten Größen des Reggae-Genres) in edelster Verpackung – ein Muss für alle Fans von Jacob Miller als auch von Reggae-Zeitgeschichte und der tragischen Geschichte Millers, der ansonsten sicher zu einer der größten Reggae-Legenden überhaupt aufgestiegen wäre – lang lebe Jacob Miller.
© Marco Steinbrink
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