A Tribe Called Quest – We Got It From Here… Thank You 4 Yor Service

Review Verlosung 1. Dezember 2016 Michael Arens

A Tribe Called Quest – We Got It From Here… Thank You 4 Yor Service (Epic Records/Sony Music) Ganz egal, wie man zum Musikgenre...

A Tribe Called Quest – We Got It From Here… Thank You 4 Yor Service (Epic Records/Sony Music)

Ganz egal, wie man zum Musikgenre Hip Hop steht: Dass A Tribe Called Quest zu einer der wichtigsten und einflussreichsten sowie erfolgreichsten Formationen, Bands, Posses, Whatever, des Genres gehört, dürfte weltweit unstrittig sein.

18 Jahre, nachdem A Tribe Called Quest – ATCQ – ihr letztes Album „The Love Movement“ veröffentlichten und im gleichen Jahr, in dem ATCQ-Gründungsmitglied Malik Izaak Taylor alias Phife Dawg Komplikationen seiner erst 1990 diagnostizierten Diabetes-Erkrankung erlag, veröffentlichen ATCQ nun ihr erstes Studioalbum mit dem ATCQ-üblichen, vielschichtigen Titel „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“.

Q-Tip (Kamaal Ibn John Fareed), Ali Shaheed Muhammad und Jarobi White alias A Tribe Called Quest bereiten, ganz recht so, dem geneigten Fan und allen Neueinsteigern ins lohnenswerte ATCQ-Universum mit dem neuen Set eine Herausforderung, die es unbedingt notwendig macht, „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“ mehrmals wirken zu lassen: Alben von A Tribe Called Quest waren seit je her bis zur Oberkante angefüllt mit Ideen, Sounds, Scratches, Querverweisen, süffisantem Augenzwinkern, retrospektiven Liebeserklärungen, Soul, Funk und Jazz und Texten, die zwischen Entertainment, Anprangerung, Bedeutsamkeit, Blödelei, Poesie, Tiefgang, Sex und Libido sowie Brillanz und Tiefe alles haben, was man im Rap-Genre erreichen kann und möchte.

Q-Tips Stimme ist dabei einmal mehr das eine ganz großartige Element, der eine Richtungsweisende rote Faden des neuen Albums, der den Soul im „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“-Vibe aufrecht hält – schöne Sache.

Ob sich auch das neue, mehrlagige, komplexe A Tribe Called Quest-Ding „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“ treffsicher und eklektisch und ebenso bedeutsam in die rückblickend erstaunlich überschaubare Reihe an regulären ATCQ-Alben, „People’s Instinctive Travels And The Paths Of Rhythm“ (1990), „The Low End Theory“ (1991), „Midnight Marauders“ (1993), „Beats, Rhymes And Life“ (1996) und „The Love Movement“ (1998) einreihen wird, ist gegeben, muss sich aber eben durch jenes wiederholte Hören einschleifen: Alben von A Tribe Called Quest waren und sind auch immer Gesamtkunstwerke, bei denen die Optik und die Message ebenbürtig gepflegt werden, weswegen auch das neue Set „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“ mit einem Faltbooklet (CD) ausgestattet wurde, dass die Texte (bei 16 Titeln und Rap ein erstaunlicher Umstand) und das übliche, geniale Artwork gleich mitliefert.

Das neue Album von A Tribe Called Quest, „We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“, kommt inklusive Gästen wie Elton John, Jack White, Kendrick Lamar, Andre 3000, Busta Rhymes, Consequence oder Talib Kweli (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten), um nur einige wenige zu erwähnen, was der wohl wichtigsten Hip Hop-Formation seit der Inthronisierung des Hip Hop Ende der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts (ATCQ gründeten sich zugleich Mitte der Achtziger Jahre) durchaus typisch entspricht.

Die wichtigste Nachricht fasst aber auch gleich das Gefühl des neuen Albums und einen schieren Fakt, der die Hip Hop-Welt bewegt, zusammen: A Tribe Called Quest sind zurück – lang lebe Phife Dawg!

„We Got It From Here… Thank You 4 Your Service“ von
A Tribe Called Quest erscheint selbstverständlich auch auf wunderbarem Vinyl.

Wem übrigens die Geschichte von A Tribe Called Quest am Herzen liegt, dem sei die liebevoll recherchierte Dokumentation von Schauspieler und ATCQ-Fan Michael Rapaport, „Beats, Rhymes & Life: The Travels of A Tribe Called Quest“, dringend ans Herz gelegt – es lohnt sich!