Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock’s Psycho & Vertigo (OST)
ClassixReview 3. Juli 2016 Michael Arens
Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock’s Psycho & Vertigo (OST) (Reissue) (Soundtrack Factory/In-Akustik)
Alfred Hitchcock ist nicht nur ein unvergessenes Regie-Genie, er war seiner Zeit stets auch Jahre, teils Dekaden voraus.
Ein wichtiger Bestandteil dieses besonders in der Retrospektive allzu offensichtlichen Umstandes war ganz sicher auch die aufreibende, den Spannungsbögen Hitchcockscher Kriminalgeschichten auf den Leib geschneiderten Filmmusiken von Alfred Hitchcocks Stammkomponist Bernard Herrmann (der SOUL TRAIN berichtete über beide): Hitchcock selbst beziffert den Anteil Herrmanns Musik an seinen Filmen mit „33%“…
Bis heute unerreicht in der Verwendung zerrender, mitunter an die Grenze des erträglichen gebrachter und hochgeschobener Streicherpassagen bebilderte Herrmann einige der größten Hitchcock-Meisterwerke mit seiner kompositorischen Eigenwilligkeit.
„Psycho“ aus dem Jahre 1960 sowie „Vertigo“ von 1958 gehören fraglos zu den bekanntesten und vielschichtigsten Werken des Meisters der Suspense, dessen eigenwillige Handschrift oft erst viele Jahre später zu großer Anerkennung führte (geschehen mit beiden Filmen „Psycho“ und „Vertigo“, aber auch dem lange unterschätzten Meisterwerk „Marnie“, ebenfalls von Bernard Herrmann mit einem einprägsamen, spannungsgeladenen und atmosphärischen Soundtrack bestückt) und der bis heute zu einer der wegweisendsten Regisseure der Filmgeschichte überhaupt zählt.
„Alfred Hitchcock’s Psycho & Vertigo – Music Composed & Conducted by Bernard Herrmann“ lautet der abendfüllende Titel der Doppel-CD, die nun, im neuen Soundkleid und bestückt mit einem 16-seitigen Booklet inklusiver einer Masse an wahrhaftig spannendem Infotainment, vom Soundtrack Factory-Label (Vertrieb über In-Akustik) auf den Markt kommt.
Insgesamt 25 Titel lang werden hier beide Soundtracks seziert und präsentiert, unterstrichen von Bernard Herrmanns eingängigen Filmscore-Hauptthemen zu den Hitchcock-Klassikern „The Wrong Man“ (1956) und „The Man Who Knew Too Much“ aus dem gleichen Jahr als Bonus Tracks.
Wer also das Herz- und Gehörgänge zerreißende Norman Bates-Blutrausch-Sreichergeheule aus „Psycho“, sicher einer der populärsten und bis heute umstrittensten Psychothriller der Filmgeschichte, noch einmal durch die heimische Anlage quälen möchte um den Gänsehautmoment der sterbenden Janet Leigh unter der Dusche vor dem Kopfkino abzuspulen kommt an „Alfred Hitchcock’s Psycho & Vertigo“ nicht vorbei.
© Rüdiger Schmitz
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