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Cameron Graves – Planetary Prince Cameron Graves – Planetary Prince
3.5
Cameron Graves – Planetary Prince (Mack Avenue Records/In-Akustik) Der amerikanische It-Jazz-Saxofonist Kamasi Washington bezeichnete Cameron Graves‘ neues Studioalbum „Planetary Prince“ jüngst als „erstaunliche und... Cameron Graves – Planetary Prince

Cameron Graves – Planetary Prince (Mack Avenue Records/In-Akustik)

Der amerikanische It-Jazz-Saxofonist Kamasi Washington bezeichnete Cameron Graves‘ neues Studioalbum „Planetary Prince“ jüngst als „erstaunliche und fast unglaubliche Kombination von modalem Jazz, der romantischen, europäischen Klassik und mathematischem Death Metal.“ und resümiert: „Ein Stil so cool, dass er ein eigenes Genre verdient.“, dem eigentlich und bereits an dieser Stelle nichts mehr hinzuzufügen wäre (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Washington und Graves).

ST17_102_R_CAMERONGRAVES_1504Pianist und Sänger Cameron Graves produzierte sein neues Werk so ganz folgerichtig auch gleich im Alleingang und nahm möglichen Dritten so die Quadratur des Kreises ab, so viel polarisierende Musikstile in einem einheitlichen, sogar warmen Soundteppich verknüpfen zu wollen, zu müssen.

Schlagzeuger Ronald Bruner Jr., die Bassisten Stephen „Thundercat“ Bruner und Hadrien Faraud sowie eine akkurat, aber zurückhaltend aufspielende Bläsersektion, bestehend aus Trompeter Philip Dizack, Posaunist Ryan Porter sowie Saxofonist, man ahnt es, Kamasi Washington, versuchen, dem Werk und seinen acht Kompositionen (CD), erschienen übrigens beim Jazz-Allrounder-Label Mack Avenue Records und in Deutschland erhältlich über den In-Akustik-Vertrieb (der SOUL TRAIN berichtete), spielerisch hinterherzukommen, was in der Regel sauber und routiniert gelingt; Graves‘ leicht exzentrische Form der Songentwicklung und Songausarbeitung tut es derweil sicher gut, sich dieses „Planetary Prince“ mehrmals anzutun, so viel Ehrlichkeit sollte, nein, muss erlaubt sein.

Das Album lebt von seinen Überraschungsmomenten und trickreichen, gerne verspielten Wendungen, die zum einen stilistischer Natur sind (eben Jazz über Fusion auf Bebop, auf Funk und Soul, auf Blues, Electronica, Rock und dem, was wir ideeller Weise noch heute als New Age wahrnehmen), zum anderen auf gefühlter Ebene ein Album ergeben, dass eines ganz bestimmt hat: Charakter. Mehr, ganz bestimmt aber auch keinen Deut weniger sollte man von „Planetary Prince“ eines bestens aufgelegten, latent geheimnisvoll agierenden Cameron Graves, welches übrigens auch auf magischem Vinyl erscheint, auch nicht erwarten.

© Gregor Poschoreck

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