Christine Corvisier 5tet – Chansons de Cologne
ReviewVerlosung 23. September 2022 Michael Arens
Christine Corvisier 5tet – Chansons de Cologne (JazzSick Records/The Orchard/Membran)
Saxofonistin Christine Corvisier bündelt auf ihrem neuen Album „Chansons de Cologne“ als Christine Corvisier 5tet ihre eigenes Leben als Französin mit Wahlheimat Köln unter Zuhilfenahme von amerikanischem Jazz – gelebte Internationalität, die zugleich eine emotionale, auffällig unbeschwerte Hommage an Köln darstellt (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete).
Im Zeichen des so genannten Modern Jazz lässt Corvisier und ihr Quintett hier die Songs ihrer Kindheit, darunter Klassiker von Sacha Distel, Yann Tiersen oder Charles Aznavour (der SOUL TRAIN berichtete viele male über alle genannten), um nur einige wenige zu erwähnen, in neuen und selbst arrangierten Bildern erscheinen.
Dabei sorgen ihre Mitmusiker Sebastian Scobel (Tasten), Martin Schulte (Gitarre), David Andres (Bass) und Silvio Morger (Schlagzeug) stets dafür, dass all dies mit großer und großartiger Bescheidenheit und zurückgenommenen Feingeist und einer Seele aus akustischer Musik geschieht, sodass „Chansons de Cologne“ des Christine Corvisier 5tet von Kopf bis Fuß eine sympathische, unaufdringliche Liebeserklärung an die Domstadt geworden ist, der man sogar als Jazz-Ungeübter wunderbar entspannt lauschen kann.
„Dieses Repertoire an französischen Chansons schlummerte in mir und verband sich mit den vielen schönen Erinnerungen an meine Kindheit. Ich wollte sie einfach hervorholen, sie wiederaufleben lassen und sie mit meinem Erwachsenenleben als Jazzmusikerin und Expatriatin in Köln vermischen.“ wird Christine Corvisier zu „Chansons de Cologne“ in der mitgelieferten Presseinfo ganz trefflich und die Albumstimmung unterstreichend zitiert.
Aufgenommen im Juni letzten Jahres muss man nur in das Innere der überaus leicht und beschwingt gestalteten CD blicken, um Christine Corvisier erneut zur Geschichte und zum Sound ihres neuen Longplayers Stellung beziehen zu lassen: Der Klappentext „Why „Chansons de Cologne“?“ klärt knackig und aufrecht über das Album des Christine Corvisier 5tet auf, welches anspruchsvoll und sommerlich-leicht zugleich daher kommt und richtig Laune macht, noch tiefer und ausführlicher in all die angerissenen Aspekte von zeitgenössischem Jazz und leichten Anflügen aus Folk und Pop-Gefühl einzusteigen – schöne Sache.
© Holger S. Jansen
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