Dirk Blümlein – Record
ReviewVerlosung 5. April 2018 Michael Arens
Dirk Blümlein – Record (Rodenstein Records/MVH)
Nachdem Multiinstrumentalist Dirk Blümlein beim Rodenstein Records-Label von Olaf Schönborn bereits zwei Trio-Alben veröffentlicht hat (der SOUL TRAIN berichtete), wagt er sich mit „Record“, das seinen Namen nicht grundlos trägt, nun an ein Soloalbum, welches bereits im Kern eine ungewöhnliche Philosophie verfolgt.
Diese Philosophie beruht im wesentlichen darauf, dass Dirk Blümlein so gut wie alle verwendeten Instrumente von „Record“ im Alleingang eingespielt hat, vom schieren Schlagwerk einmal abgesehen. In der mitgelieferten Presseinfo findet sich dazu folgendes: „Also alles selber machen. Schlagzeug aufnehmen im Keller, alles restlichen Instrumente aufnehmen hier im Zimmer. Alles selber spielen.“ schildert Blümlein das Konzept von „Record“ und verrät auch gleich seine Motivation für diesen mutigen Schritt: „Authentizität statt studiotechnischer Perfektion. Kreativität durch Einschränkung. Freiheit durch alleinige Entscheidungsgewalt.“
Stilistisch ist dabei viel weniger ein zeitgenössisches Jazz-Album denn ein instrumentales Rhythm and Blues-Werk herausgekommen, das stark auf Werte wie Melodienführung und einen fortschreitenden Groove setzt – alles strahlend und mattglänzend verschnörkelt durch raffinierte Jazzgitarren-Licks und Breaks wie aus besten New Age-, aber auch Funk-Zeiten.
So wirkt das Werk schon zu Anfang auch mal träumerisch und verfolgt hörbar eine bescheidene, aber feste Vision, die sich greifbare Hooklines und Grooves und coole Fusion-Verspieltheit schnappt, um daraus zeitgenössische, anspruchsvolle aber unaufdringliche, fast bescheidene Black Music-Unterhaltung zu schmieden – der großartige Ry Cooder oder die einzigartige Energie von Return To Forever (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über beide) erscheinen mir während des wiederholten Hörens von Dirk Blümleins „Record“ vor dem geistigen Auge, Verzeihung, Ohr.
Sogar selbstironische Reggae-Vibes wie beim herrlich durchgeknallten „Handwerker im Haus“, eigentlich eher ein süffisantes Zwischenspiel denn ein vollwertiger Song, finden ihren gerechten Platz und zeigen, dass richtig gut gemachte Musik, ob aus einer oder aus vielen Händen, nur wahrhaftige, ehrliche Macher braucht, um im Ziel ins Schwarze zu treffen.
Dirk Blümlein mit „Record“ – wunderbar anders, und dann doch eben auch nicht – passt.
© Gregor Poschoreck
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