Funky Town Grooves – Classic Soul Revisited #4
ClassixColumnHOT TIPReissue 1. August 2015 Michael Arens
Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Revisited!
Soul und Funk, das Lebenselixier des SOUL TRAIN, steht im Mittelpunkt des britischen Reissue-Label-Spezialisten Funky Town Grooves (www.funkytowngrooves.com), die seit vielen Jahren ausgewählte Klassiker von Soul und Funk sowie deren Geschwistergenres Disco, Hip Hop und selbstverständlich Jazz in allen Schattierungen neu auf den Markt bringen. Im frisch abgemischten, neuen Sound und mit vielen Extras wie Bonus Tracks unterschiedlicher Ausprägung bestückt machen die kleinen und großen, oft sehr speziellen Album-Klassiker-Neuauflagen aus den Siebziger-, Achtziger- und Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts richtig Spaß und bringen als kleine Soul-Lehrstunde auch gleich ein oft umfangreiches Infotainment in den Booklets mit.
Der SOUL TRAIN berichtet im Zuge dieser Kolumne ausführlich und regelmäßig über die veröffentlichte Musik, das jeweilige Produkt (Funky Town Grooves veröffentlicht auch Vinyl), die Künstler und Bands sowie deren Philosophien und ihr oft quer- und richtungsweisendes Soul-Verständnis. Zu beziehen sind die Album-Neuauflagen durch den gut sortierten Einzelhandel sowie direkt über die Funky Town Grooves-Homepage www.funkytowngrooves.com!
Die SOUL TRAIN-Redaktion wünscht viel Spaß mit „Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Revisited!“!
Folge 4: Billy, Beggar & Tyrone – Muscle Shoals Mutiny
„Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Revisited!“ die Vierte! Phyllis Hyman säumte bereits diverse male diese Ehrenwerte Kolumne als auch den SOUL TRAIN überhaupt – ihre Alben waren kleine und große Meilensteine der Soul- und vor allen Discosoul-Geschichte.
Das selbstbetitelte 1977er „Phyllis Hyman“-Debütalbum wurde seinerzeit produziert von Larry Alexander, John Davis, Jerry Peters und Sandy Torano (der SOUL TRAIN berichtete) und kommt auf der Expanded Edition mit gleich fünf Bonus Tracks, darunter diverse 7″ Versionen von den größeren Hits des Albums wie „Loving You – Losing You“ oder der Stylistics-Coverversion (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) „Betcha By Golly Wow“, um nur zwei zu nennen.
Alex Henderson (der SOUL TRAIN berichtete) verfasste die ausführlichen Liner Notes und veredelt das ohnehin schon gerade als Konzeptalbum hervorragend funktionierende Set zu einem ersten Highlight der heutigen „Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Expanded!“-Kolumne in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN!
Mit einem weiteren SOUL TRAIN-Dauergast geht es weiter: Patti LaBelle. 1983 veröffentlichte die Labelle-Frontfrau (auch über diese immens erfolgreiche Frauen-Formation berichteten wir im SOUL TRAIN immer wieder) ihr „I’m In Love Again“-Album, welches von der damaligen Creme an Produzenten auf Vinyl gebannt wurde: Kenny Gamble und Leon Huff (alias Gamble-Huff), Bunny Sigler, Cecil Womack, Dexter Wansel, Cynthia Biggs und Joseph Jefferson (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) waren die umtriebigen Kräfte hinter den Reglern des Albums, das als Expanded Edition inklusive Klappentext von Alex Henderson und vier Bonus Tracks im neu abgemischten Soundkleid (wie immer bei Veröffentlichungen aus dem Hause Funky Town Grooves) eine sehr eindrucksvolle Rolle in Sachen Soul aber auch in Sachen Jazz spielt; ein Attribut, was ebenfalls auf ein weiteres Reissue-Album von Billy Ocean, ebenfalls kein Unbekannter im SOUL TRAIN, zutrifft.
Das Discoboogie-Albummonster „City Limit“ aus dem Jahre 1980, Billy Ocean zweites überhaupt, zeigt gerade als Expanded Edition die volle, mitunter gar orchestrale von wunderbaren Streichern durchzogene Pracht und das Talent des Sängers mit der wiedererkennbaren Stimme aus Trinidad.
Michael P. Coleman lässt sich über die Geschichte hinter Billy Ocean und dem sehr pointiert ausgewogenen „City Limit“ in den Liner Notes ausgiebig aus und unterstreicht so die immense musikalische Qualität hinter einem der wohl besten Billy Ocean-Alben überhaupt.
Gleich sieben Bonus Tracks hat die Neuauflage im Angebot und bildet damit einen weiteren faszinierenden Höhepunkt von „Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Expanded!“, der Kolumne mit Reissues und Neuauflagen in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN!
Ein weiterer, gern gesehener Gast im SOUL TRAIN war und ist Tyrone Davis, dessen 1976er „Love And Touch“-Set als Expanded Edition so einiges zu bieten hat, obgleich der tatsächliche Hauptdarsteller auch auf diesem, seinerzeit von keinem geringeren als Routinier Leo Graham produzierten Set einmal mehr die sandige, kraftvolle aber sensibel eingesetzte Stimme von Tyrone Davis ist, der auch mittelmäßige Produktionen zu echten Zungenschnalzern verfeinern konnte.
Liner Notes von Alex Henderson sowie drei Bonus Tracks veredeln den Soul-Album-Klassiker, der übrigens, wie auch die meisten Neuauflagen klassischer Soul-, Funk- und Jazz-Alben als Teil der FTG Soul Funk Classics-Reihe erschienen ist, zu einem weiteren Höhepunkt der heutigen FTG-Reissues-Kolumne im SOUL TRAIN.
James Mtume schaffte es in den Siebziger und Achtziger Jahren, seine eigene, selbstbetitelte Mtume-Formation (der SOUL TRAIN berichtete) zu einer der legendärsten Hit-Maschinen der frühen Discosoul-Ära auszubauen. Das gipfelte 1982 im „Juicy Fruit“-Set, welches bis heute als eines der ganz großen Meilensteine im des Discosouls, des Boogie, gilt und mit dem lasziven, schleppend-heißen Titeltrack „Juicy Fruit“ die größte Hitsingle von Mtume überhaupt beinhaltete.
Die Expanded Edition, einmal mehr bestückt mit ausführlichem Klappentext von Alex Henderson, kommt gleich mit sieben Bonus Tracks, darunter diverse, gerade bei Mtume extrem beliebte Instrumentals, was dem Album insgesamt sagenhafte 15 Tracks gibt, Saxofonist Gary Bartz (der SOUL TRAIN berichtete) inklusive – Brüller.
Das ohne Zweifel als Meisterwerk zu identifizierende Album ist mit unglaublich gutem Material wie eben jenem „Juicy Fruit“, mit „Hips“, „Green Light“ oder „Hip Dip Skippedabeat“, um nur einige wenige zu nennen, eines der ganz großen Highlights der hiesigen FTG-Reissues-Kolumne und lässt jedes Boogie-Herz garantiert Luftsprünge machen – meisterlich, das.
Mutiny liebäugelten mit Funk ebenso wie die vorangegangenen Mtume, obgleich hier das Funk-Element ein deutlich dominanteres war als bei Mtume – wen wundert’s, war doch Mutiny-Mastermind Jerome Brailey kein Geringerer als Schlagzeuger bei George Clintons Parliament – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über Clintons ausschweifende Musik-Projekte.
1979 erschien das Mutiny-Debütalbum „Mutiny On The Mothership“, gefolgt vom 1980er „Funk Plus The One“-Set, welche nun als Doppelpack auf der als Doppel-CD ausgelegten Deluxe Edition aus dem Hause Funky Town Grooves wieder zu finden sind.
Jeweils bestückt mit einer kleinen Flut an Bonus Tracks macht das wiederentdecken eines der unterschätztesten Funk-Projekte der Black Music-Geschichte richtig Spaß und sei inklusive Liner Notes von Alex Henderson und insgesamt 26 Tracks auf zwei Silberlingen jedem SOUL TRAIN-Jünger wärmstens ans Herz gelegt.
Mit etwas weniger Funk-Nachdruck dafür orchestralem, á la Tower Of Power Bläsersatztrunkenem Gusto durchzogen waren die Alben der Muscle Shoals Horns (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über TOP und die Muscle Shoals Horns), der eigentlichen Bläsersektion eines der profiliertesten Soul- und Funk-Labels aus eben Muscle Shoals, Alabama, welche unzählige Soul-Alben mit ihrem dichten, zugleich aufgeräumten Sound bebilderten und sich anfänglich noch The Swampers nannten und im Kern aus Harrison Calloway (Trompete), Harvey Thompson (Saxofon, Flöte), Charles Rose (Posaune) und Ronnie Eades (Bariton Saxofon) bestand.
„Born To Get Down“ (1976), „Doin’ It To The Bone“ (1977) und „Shine On“ (1983) lauteten die Titel der drei erdigen, sehr souligen, flüssigen, und, typisch für Southern Soul, extrem erdigen Muscle Shoals Horns-Solo-Alben, die Funky Town Grooves sich nun einmal mehr als Teil der FTG Soul Funk Classics-Reihe vornahm um aus den ohnehin schon beeindruckenden Alben großartige Wiederveröffentlichungen zu machen.
Auch, wenn Bonus Tracks eher spärlich gesät sind, macht es doch die remasterte Musik der druckvollen Bläsersektionsband selbst, die den Kauf der drei Reissues inklusive Klappentext von, einmal mehr, Alex Henderson unbedingt nahe legt – gerade für eingefleischte SOUL TRAIN-Leser ein gefundenes Fressen.
Kommen wir also endlich zum unangefochtenen Höhepunkt von „Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Revisited!“, der Kolumne mit Reissues und Neuauflagen in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN – Beggar & Co. – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male.
Die britische Jazzfunk-Formation brachte 1981, auf dem absoluten Höhepunkt der so genannten und in der SOUL TRAIN-Redaktion hochverehrten Early 80’s British Jazz Funk-Bewegung ihr „Monument“-Set, ihr einziges Album überhaupt, heraus, welches einige der größten und legendärsten British Jazzfunk-Klassiker überhaupt beherbergte, dem Megahit „(Somebody) Help Me Out“, sicher einer der größten Hits der musikalischen Grenzganz-Bewegung zwischen Soul, Funk, freilaufendem Jazz, Pop, Latin und allgegenwärtiger Punk-Attitüde überhaupt, inklusive.
Kenny Wellington, David Baptiste und Neville ‚Breeze‘ McKrieth alias Beggar & Co. waren eng verbandelt mit Light Of The World, der ersten Band von Incognito-Mastermind Jean-Paul „Bluey“ Maunick und zogen das Beste durch ihrem großen Erfahrungsschatz und aus der Schnittmenge mit der British Jazzfunk-Institution Light Of The World – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten.
Alex Henderson war einmal mehr dafür verantwortlich, die Hauptprotagonisten Beggar & Co. geschichtlich im mitgelieferten Booklet abzuarbeiten und klärt über die Geschichte zum umwerfenden Early 80’s British Jazzfunk-Meisterwerk – Monument – „Monument“, dass als FTG-Neuauflage leider gänzlich ohne Bonus Tracks auskommen muss, auf.
Auch der Hip Hop kommt in dieser vierten Ausgabe von Funky Town Grooves (funkytowngrooves.com) in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN auf www.soultrainonline.de nicht zu kurz: Die Poor Righteous Teachers (der SOUL TRAIN berichtete) veröffentlichten 1990 ihr „Holy Intellect“-Debütalbum, welches immense Erfolge aufzuweisen hatte und die zweite große Hip Hop-Welle mit innovativen, auch dem, selbstredend, Soul aber eben auch dem Jazz nahe stehenden Acts wie Digital Underground, Young MC, De La Soul, A Tribe Called Quest, Gang Starr, 3rd Bass oder Stetsasonic (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten), um nur einige wenige zu nennen, wie ein Bodybuilder begleitete.
„Rock Dis Funky Joint“ lautete seinerzeit der eine große Hit des Albums, der jedoch in der Ganzheit des hervorragenden Albums eher unter ferner liefen firmierte, war es doch der Sound des Albums selbst, produziert von Tony „Tony D“ Depula, der damals Augenbrauen bewegte.
Alex Henderson weiß im Klappentext des mitgelieferten Booklet mehr von der Geschichte der Poor Righteous Teachers als auch der Geschichte von „Holy Intellect“ zu berichten.
Fünf Bonus Tracks addieren sich zum herausragenden Reissue-Album, welches im Zuge der FTG Hip Hop Classics-Reihe veröffentlicht wurde – coole Sache. Weniger cool ist dagegen, dass wir bereits am Ende der hiesigen, vierten Folge von Funky Town Grooves (funkytowngrooves.com) in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN auf www.soultrainonline.de angelangt sind.
Ich freue mich auf den 5. Teil von „Funky Town Grooves.com – Classic Soul, Funk, Disco, Hip Hop & Jazz Revisited!“!
© Michael Arens
SOUL TRAIN HOT TIP!:
Phyllis Hyman – Phyllis Hyman
Billy Ocean – City Limit
Tyrone Davis – Love And Touch
Mtume – Juicy Fruit
Beggar & Co. – Monument
Poor Righteous Teachers – Holy Intellect