Glenn Fallows – Disposable Breaks
Portrait 20. Juli 2016 Michael Arens
Aktuelles Album: Ed Meme – Ed Meme presents: Disposable Breaks (Tone Arise)
Aufmerksamen SOUL TRAIN-Lesern dürfte Glenn Fallows bereits aus diversen Berichterstattungen über die Vielzahl an Projekten, Bands und Labels, in die er involviert ist bzw. die er initiiert hat, ein Begriff sein, egal ob nun unter eigenem Namen, gemeinsam mit der Deep Funk-Formation The Impellers, oder unter seinem Alter Ego Ed Meme, um nur einige wenige der zahlreichen Black Music-Verquickungen des Briten zu nennen.
Unter eben jenem Ed Meme-Pseudonym veröffentlicht Fallows nun „Ed Meme presents: Disposable Breaks“ und zeigt gleich mit dem Albumuntertitel auf, wohin die musikalische Reise geht: „Breaks & Beats Designed For Listening, Sampling And Creating A Better Life“.
Soul, Funk, Jazz, lateinamerikanische Querverweise und die retrospektive Liebäugelei mit den Idealen der Sechziger und Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts stehen auch bei diesem Projekt einmal mehr im Fokus des Projektes, an dem neben Fallows als Initiator selbst zwei weitere, gern gesehene bzw. gehörte Bekannte der unaufhörlichen Berichterstattung des SOUL TRAIN über das schönste Musikgenre der Welt – Soul – mitwirken: Schlagzeuger Timmy Rickard (Monosoul Music/Sarah Williams White) sowie nicht zuletzt Percussionist Paul Elliott, den wir aus seinem Jet Tricks-Projekt sowie der „Library Music Film“-Unternehmung (dessen Fokus und damit Sound-Rückgrat dem des „Disposable Breaks“-Projektes sehr nahe kommt) in bester Erinnerung haben.
Gitarre, Bass, Hammond, Rhodes und der kreative, aus dem Bauch kommende Überblick fiel dann in den Schoß von Ed Meme alias Glenn Fallows, der den Sound auch durchaus mal exotisch, karibisch oder Blaxploitation-verliebt nach vorne abrollen lässt – ein wunderbarer, magischer Schulterschluss, der auch als Soundtrack eines coolen, vermeintlich legendären Cop-Films des Jahrzehntwechsels Sechziger/Siebziger Jahre – Lalo Schifrin oder Dave Grusin lasen grüssen (der SOUL TRAIN berichtete zigfach über beide) – perfekt funktionieren würde.
Tatsächlich und dem Albumuntertitel entsprechend konzentriert sich das Gemisch hier vornehmlich auf Beats, Breaks und Soundbasteleien im Wendekreis handgemachter, instrumentaler Soul-Grooves, eine Handschrift, die Glenn Fallows im Verlauf seiner Karriere immer wieder provozierte, produzierte und dem voluminösen Gusto von Deep Funk und Vocal Soul-Einschlägen vorzog.
Auf der (virtuellen) Rückseite des Albums liefert Glenn Fallows sogar Kurzkommentare zu jedem der zwölf Titel von „Ed Meme presents: Disposable Breaks“ sowie einen kurzen schriftlichen Einblick in das Wieso, Weshalb und Warum des traumhaft schönen, durchweg gelungenen Projektes, welches sich durchaus auch mal an Sounds aus dem Electronica-Zeitalter bedient, um in die Welt von Moog und wummernden, stets herrlich verrückt-tanzbaren Exotica-Sounds zu entführen.
Glenn Fallows alias Ed Meme, der, sozusagen ganz nebenbei, für und mit Acts wie Fred Wesley, The Herbaliser, Shuggie Otis, Kid Koala, Marva Whitney, De La Soul oder Breakestra oder den britischen DJ-Ikonen Gilles Peterson und Norman Jay (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) aktiv war und ist, gelingt unter seinem Ed Meme-Alias mit dem unschlagbar coolen, selbst geschriebenen und selbstverständlich in Eigenregie produzierten „Ed Meme presents: Disposable Breaks“, veröffentlicht über die Ed Meme-Bandcamp-Seite (link am Ende dieser Berichterstattung) ein ganz großer Wurf, der hoffentlich erst der Beginn einer langen „Disposable Breaks“-Reihe sein wird!
Mehr zu Glenn Fallows alias Ed Meme und dem „Disposable Breaks“-Projekt gibt es hier:
https://disposablebreaks.bandcamp.com/album/disposable-breaks
© Michael Arens