Haim – Something To Tell You
ReviewVerlosung 13. Juli 2017 Michael Arens
Haim – Something To Tell You (Haim Productions/Vertigo/Capitol/Universal Music)
Das sehnlichst erwartete, zweite Album der Schwesternbande Alana, Estelle und Este Haim – Haim – legt große Achtsamkeit an den Tag und schafft es bei Einbehaltung des ureigenen Stils und des Wiederekennungswertes sich nicht nur einfach zu wiederholen (der SOUL TRAIN berichtete).
Das ist ein schmaler Grat, den das Dreigestirn, genauer gesagt das Quartett, ist doch Ariel Rechtshaid wie schon beim Debüt wieder als Produzent hinter den Reglern aktiv, mit viel Fingerspitzengefühl ins rechte Licht rückt.
Auch „Something To Tell You“, so der Titel des neuen Haim-Longplayers, arbeitet wieder mit retrospektiven Rock-Rückblicken in die Siebziger Jahre und mit modernsten Electronica-Bausteinen sowie den üblichen Perkussionsgetriebenen Rhythmen und Grooves, die nicht selten Dingen wie straßentauglichem R’n’B oder zeitgeistlicher Pop-Attitüde entnommen sind, alles freilich überstrahlt vom seidenen, einmal mehr fast fahrig, nebulös und mysteriös angelegten Gesang der Schwestern, die sich ihrer Position im aktuellen Firmament der so genannten populären Musik durchaus bewusst sind.
Bemerkenswert ist auch, dass die elf Titel des Albums (der CD – übrigens inklusive großartigem Faltbooklet mit Fotostrecke und den selbstgeschriebenen Texten) keine Ausfälle zulassen und einen Hit, einen Ohrwurm an den anderen reihen und vielleicht gerade deswegen großartige Zusammengehörigkeit präsentieren, die aus Haim eben Haim werden lässt.
Ich bin überzeugt, dass es kaum möglich ist, sich der musikalischen und kreativen, zugleich fast schüchtern zurückgenommenen Energie von Haim und damit auch der Energie ihres neuen Albums „Something To Tell You“, wieder mit dem Haim-üblichen Gesang, der auch mal skandierend hypnotisieren will sowie von den Geigenverhangenen Vorwärtsbewegungen beflügelt, entziehen zu können, dafür hat die schiere Musikalität ihres Sounds schlichtweg zu viel Sogwirkung, egal, ob man denn nun dem Rock und Pop, den Folk- und Liedermacher-Traditionen, dem Soul und Funk oder den vermeintlich „modernen“ Musikgenres Electronica oder R’n’B entspringt.
„Something To Tell You“ von Haim begeistert in epischer, zugleich kompakter Bauweise und führt die Haimischen Elemente Gesang und die musikalische Ästhetik aus annähernd einem halben Jahrhundert relevanter, populärer Musikgeschichte gerade so geschickt zusammen, um jenen Haim-Schmelz, den die Mädels sich als eigene Handschrift erobert haben, zu pflegen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Handschrift auch in der Zukunft erhalten und pflegen lassen, aber vor allen Dingen bewähren wird – der SOUL TRAIN drückt jedenfalls die Daumen.
Haims „Something To Tell You“ erscheint übrigens und ganz vortrefflich auch auf traumhaft schönem Vinyl – recht so.
© Michael Arens
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VERLOSUNG!
Der SOUL TRAIN verlost 5 Exemplare von Haim – „Something To Tell You“ (CD)!
Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Haim“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!
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