Hellmut Hattler – Bassball II
Review 6. September 2017 Michael Arens
Hellmut Hattler – Bassball II (Bassball Recordings/36 Music/Broken Silence)
Mit Fug und Recht darf und sollte man Hellmut Hattler zu den wichtigsten deutschen Musikern der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zählen.
Hattlers Band Kraan gilt bis in die Gegenwart als eine der ganz großen Pioniere deutscher Rock- und Jazz-Befindlichkeiten; gemeinsam mit Trompeter Joo Kraus revolutionierte Hattler als Tab Two in den Neunzigern die damals kaum bestehende deutsche Nu Jazz-Szene.
All das ist nur ein kurzer Auszug aus dem unermüdlichen Schaffen Hellmut Hattlers, der sich zu seinem 65. Geburtstag in Form des vermeintlich zweiten „Bassball“-Teiles (über den ersten Teil aus dem Jahre 1977, das erste Solo-Album Hellmut Hattlers, berichteten wir bereits ausführlich so wie überhaupt über alle Hattler-Projekte der letzten Jahre) ein eigenes Geschenk gemacht hat und von Kraan über das Ali Neander Projekt bis zu Siyou’n’Hell die wichtigsten Wegbegleiter vereinte und neues, gemeinsames Material einspielte.
Ein Dutzend Titel lang lässt Hellmut Hattler, Songschreiber, Produzent und nicht zuletzt Bassist – Vollblutmusiker – hier die Vergangenheit in die Gegenwart fließen und macht stilistisch doch genau das Ding, welches er auch auf seinen letzten Projekten nach vorne gedrückt hat: der individuell, luftig laufende Bass, der auf unvorhersehbaren, coolen Groove trifft und durch eben nur von Hellmut Hattler kommende Spitzen aus Jazz, Pop, Rock und immer wieder Soul, Funk und elektronisch infiltrierte Pop-Welten tänzelt.
Die wunderbare Stimme von Sandie Wollasch bebildert zielführend den letzten Titel, „Tiny Little Mad“, des rundum punktgenauen, immens unterhaltsamen, zugleich intelligenten „Bassball II“-Albums (CD) und erlaubt so eine mögliche Aussicht auf Hellmut Hattlers ideologische Sichtweise, vielleicht sogar Marschrichtung, was die noch hoffentlich vielen weiteren, kommenden Projekte der teutonischen E- und U-Musik-Institution Hellmut Hattler betrifft. Coole Sache…
© Michael Arens
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