Ipek Yolu – Anatolian Soul
Review 23. Februar 2024 Michael Arens
Ipek Yolu – Anatolian Soul (Sounds Of Subterrania)
Die Ipek Yolu-Formation kommt aus Dänemark, widmet sich traditionell aber doch eher der Musik des Orients und des Okzidents, schließlich und endlich also der musikalischen Vielfalt Asiens und am Ende damit natürlich der ganzen Welt – Weltmusik – solange es rhythmisch unter die Haut und in die Füße geht und raffinierte Ankerpunkte aus Jazz in sich birgt (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete).
„Anatolian Soul“ lautet nun der vielversprechende Name der neuen EP, die Ipek Yolu („Seidenstraße“) mit vier Titeln – „Asia Turca“, „Oribori“, „Anatolian Soul“ sowie „Mavi“ – in allerbester spielerischer Laune zeigt und dem selbst produzierten Song-Quartett ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt, welches neben rhythmischem Vorwärtsdrall durchaus auch melancholische, unbedingt aber verspielte Momente in sich birgt.
Frederik Bülow (Schlagwerk), Malthe Jepsen (Tasten), Olaf Brinch (Bass) und nicht zuletzt Orhan Özgür Turan am Melancholie- und Seelenschürfenden Saz – Ipek Yolu – lassen hier das Songübergreifende Gefühl tatsächlich jenes des Soul sein, weswegen der Querverweis des Albumtitels auf türkischen Musikversatz mit beseelten Rhythmen und Grooves aus dem Black Music-Kosmos mehr als berechtigt und gut so ist.
Erschienen beim innovativen Sounds Of Subterrania-Label, über das wir im SOUL TRAIN bereits einige male berichteten, und aufgenommen in den Finland Studios im dänischen Aarhus (Århus im dänischen Original) ist es die erdige, bewusst analoge, herrlich unaufgeräumt wirkende, traditionelle Handarbeit aller beteiligten Musiker samt Gästen wie etwa Helene Tungelund (Backing Vocals) und Henrik Much (Tasten und Electronica), welche den spielerischen Zusammenhalt der leider nur vier EP-Songs sicherstellt und eben jenem Rhythmusvortrieb und dem wichtigen Kernthema Jazz eine Vielzahl folkloristischer Momente, hier insbesondere der Türkei, aber auch des Ethio Jazz oder gar rückbesinnende Rock-Elemente, abgewinnen kann, um so seinen ganz eigenen Soul, eben den „Anatolian Soul“ auszuspielen, und das klingt bravourös.
Selbstverständlich ist die kurze und trotzdem deutlich nachschwingende „Anatolian Soul“-EP von Ipek Yolu neben den üblichen Digital- und Streamingdiensten auch auf angemessen coolem Vinyl erhältlich, einem kunstvollen, wunderbaren Cover-Artwork inklusive.
© Dr. Chuck
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