Irie Don – ID
Review 19. September 2018 Michael Arens
Irie Don – ID (MIAO Records/Rough Trade)
Elroi Schreiber alias Irie Don ist ein Toaster aus der Domstadt Köln, der seit jüngsten Jahren mit viel Herzblut, Reggae-Musik- und Kultur im Blut und dem unbedingten Willen, auch auf produktionstechnischer Ebene ein Toaster an vorderster Front zu werden, hervorragend an die Oberfläche spült und spielt (der SOUL TRAIN berichtete).
Der Newcomer veröffentlicht nun mit „ID“ sein erstes Ausrufungszeichen in Form einer sechs Tracks langen EP und zeigt beeindruckend und hörbar in gelebter, jamaikanischer Musikkultur verankert, dass man mit der Stimme so einiges machen kann, zunächst mal egal welcher Qualität das angelieferte Soundmaterial ist, das zugleich hier jedoch dem Organ und der Akzentuierung des Frischlings in nichts nachsteht.
Produziert im MVB Studio in Köln machen die selbst geschriebenen Texte aber auch der Beatsteppich von Irie Don durchaus eine coole Figur und zeigen, auf welchem Level sich der Toaster auch mit dieser einen, ersten EP im Gepäck national aber auch und immer mehr auf internationalen Paket befindet.
Irie Don gelingt mit der „ID“-EP ein wunderbar zeitgemäßes, zugleich nicht allzu tief in aktuellen Reggae-, Chart- und Pop-Strömungen verankertes EP-Album, das zeigt, das Toasting aus Deutschland, aus Mitteleuropa, gerade erst anfängt, sich so richtig freizulaufen und strukturell, musikalisch und letztlich kulturell auszuformen – coole Sache, und hoffentlich erst der Beginn einer langen Reihe an Single-, EP- und schließlich und endlich Full Size-Album-Output des Irie Don, der mit „ID“ gerade unter dem Aspekt eines Debütalbums tatsächlich beeindrucken kann.
© Marco Steinbrink
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von amazon zu laden.