Julia Ehninger – Im Wandel
Review 14. Mai 2016 Michael Arens
Julia Ehninger – Im Wandel (Unit Records/JaKla/Harmonia Mundi)
Jazzsängerin Julia Ehninger kommt aus Stuttgart, studierte Gesang an der Manhattan School Of Music und legt nun mit „Im Wandel“ ihr Debütalbum vor.
Dass dies trotz ihrer New York-Karrieremarkierung ein Deutschsprachiges wurde spricht bereits eindeutige Bände über die Handschrift Julia Ehningers mit der seidigen Kopfstimme, die ihre acht Debüt-Songs nicht nur, abgesehen von zwei Querverweisen auf Ringelnatz und Hesse, selbst schrieb sondern das Album auch gleich im Alleingang produzierte.
Dies gelang ihr mit klarer Vision und zielstrebigem Konzept, welches das kompakte, zusammengehörige, zugleich überaus sensible Spiel der Musiker, angefangen bei Pianist Lukas Brenner über Bassist Nico Amrehn und Schlagzeuger Martin Grünewald bis zu Albumgästen, Saxofonist Alexander Bühl und der Stimme von Verena Nübel, voll und ganz in den Dienst der eigenen Musik, der Lieder, der eigenen Kompositionen und nicht zuletzt ihrer Stimme stellt – passt.
Immer wieder kommt so auch ein Gefühl von zarten Pop-Momenten und vorsichtigen Soul-Strukturen durch, welche die Seelenstreichelnde Liedermacher-Attitüde in Personalunion mit dem Vocal Jazz zu eigenem Charakter verhilft, der „Im Wandel“ zu einem zwar sehr zarten, aber nachhaltigen, ersten Pflänzchen einer immens talentierten, vielleicht noch etwas zu schüchternen Julia Ehninger macht, die gut daran tat, den Songs stets genug Raum zum Atmen zu lassen und ihren Gesang nie zum dominanten Element ausufern lässt.
Die Zukunft jedenfalls scheint in all seiner Jazzdurchzogenen Sommerlichkeit und lässt die Hoffnung und den Wunsch nach weiteren, vielleicht etwas selbstbewussteren Alben der lebendigen Initialzündung Julia Ehninger frühlingshaft in die Höhe schnellen.
© Gregor Poschoreck
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