Julian Argüelles – Tetra

Julian Argüelles – Tetra (Whirlwind Recordings/Indigo)

Glaubt man der Presseinfo zu Julian Argüelles‘ „Tetra“, benannt nach seinem Quartett und bestehend aus Pianist Kit Downes, Kontrabassist Sam Lasserson sowie Schlagzeuger James Maddren, wurde das Album seitens des Saxofonisten, Komponisten und Albumproduzent – Hauptprotagonisten – Argüelles dem Quartett auf den Leib geschrieben, weswegen das Set zugleich auch nach eben jenem Quartett benannt wurde. So weit, so gut.

Die britische Formation, deren acht Titel langes Werk auf dem ebenfalls britische Whirlwind Records-Label (der SOUL TRAIN berichtete) erschienen ist, setzt auf einen abwechslungsreichen Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Bandbreite von „Tetra“ von Mainstream Jazz über Bebop bis zu Jazz Fusion und freier Improvisation erhaschen kann.

Die Tempiwechsel machen das Album sehr lebhaft und organisch, wobei es immer wieder das eindringliche Saxofonspiel Julian Argüelles‘ ist, welches den Ton angibt – gelegentlichen Domänen bei Schlagzeuger James Maddren inklusive.

Spannungsbögen, die fast cineastisch wirken („Nitty Gritty“ ist so ein Song) entstehen interessanter Weise immer dann, wenn das Tempo gezügelt wird und eine sensible, fast schon erotisch wirkende Dynamik, Zusammengehörigkeit der Songs an die Oberfläche gespielt und damit gespült wird.

Julian Argüelles und sein Tetra-Quartett achten beim gleichnamigen Album stets auf eine hohen Grat musikalischen Anspruchs und konzeptionellen Mitdenkens, welches Jazz-Polizei als auch Anhänger von Harmonien und Melodien gleichermaßen überzeugen kann und wird. Passt.

© Gregor Poschoreck

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