Kolinga – Legacy
ReviewVerlosung 2. September 2022 Michael Arens
Kolinga – Legacy (Underdog Records/Believe/Broken Silence)
Viel zu oft und damit verklärt und Klischeehaft wird der Sound, der Weg, die Identität eines Albums als Reise bezeichnet. Bei „Legacy“, dem neuen Album der französischen Formation Kolinga, trifft diese Begrifflichkeit so vortrefflich und aufrecht den Kern des Pudels, dass man dem Album direkt immer wieder lauschen will und unbedingt auch sollte, um vollumfänglich alle musikalischen, ideologischen und inhaltlichen Facetten des Sets hören, spüren, ausbalancieren zu können.
Ebenfalls von Beginn an wird klar, dass wir hier nur eine ganz grobe stilistische Richtung haben, eben die Rhythmen Zentralafrikas und jene der so genannten Weltmusik überhaupt, die den Pfad von Frontfrau Rébecca M’Boungou und ihrem Kolinga-Sextett organisch fließend und wie selbstverständlich vorgibt, ohne zu dominieren.
Obwohl M’Boungou die Texte von „Legacy“ selbst geschrieben hat, ist es hier zugleich die eklektische, teils gar elektrisierende Zusammenarbeit aller Beteiligten, die gemeinsam eben Weltmusik und kongolesischen Rumba ebenso ausspielen wie Soul, Funk, Hip Hop und R’n‘B, Afro Beat, Pop, Reggae und sogar Jazz oder Folklore-Facette jenseits der Vorhersehbarkeit, was den Sound von „Legacy“ von Kolinga mit jedem Track neu überaus abwechslungsreich und spannend macht.
Beats und Grooves aber auch sensible Harmonieverwertung aus zeitgenössischem Jazz veredeln dabei den Blick von Kolingas „Legacy“ auf Black Music-Strömungen egal welcher Couleur, sodass das Album etwas bekommt, was so vielen Alben, Singles, Projekten, Künstlern, heute abgeht: einen eigenen Charakter und ein unbedingtes Alleinstellungsmerkmal, welches zugleich mit großartiger Bescheidenheit ausgespielt wird, sodass am Ende eine weitere Zutaten von „Legacy“ eine nicht unwichtige Rolle spielt: es ist ungemein charmant.
Dass „Legacy“ von Kolinga in all seiner mattseidenen Pracht neben den üblichen Digital- und Streamingkanälen auch auf CD und ebenfalls auch auf wunderbarem Vinyl erscheint, ist dabei ein Glücksgriff, ist der Longplayer doch eines jener Werke, dem man getrost von Anfang bis Ende, und zwar genau und eben in dieser Reihenfolge lauschen sollte; ein rar gewordenes Gut, das Kolinga hier bravourös und sympathisch ausspielen.
Englisch, Französisch und Lingala aus Zentralafrika sind hier die sprachlichen Referenzen, die benutzt werden, die nachdrücklichen, aber nie ausgetretenen Inhaltspfade von „Legacy“ zu füllen, und das gelingt Kolinga mit Frontfrau Rébecca M’Boungou ganz wunderbar und scheinbar mühelos, wobei gleichermaßen mit jedem Song mehr die Tragweite und die Authentizität der achtsamen Texte als vielleicht wichtigste Zutat das aufrichtige Gelingen des Albums sicherstellt – wunderbar.
© Dominique Dombert-Pelletier
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