Leslie Odom Jr. – Mr
Review 8. Februar 2020 Michael Arens
Leslie Odom Jr. – Mr (S-Curve Records/BMG Rights Management/Warner Music)
Leslie Odom Jr. ist hierzulande ein nur wenig beschriebenes Blatt. In Nordamerika dagegen ist er einer der ganz großen aufsteigenden Entertainment-Giganten, der sich zwischen der Schauspielerei in Kino, TV sowie am Broadway aber auch als Buchautor immer größerer Popularität erfreut.
Auch im SOUL TRAIN @ soultrainonline.de das ein oder andere mal mit diversen Features und Querverweisen am Start brachte Leslie Odom Jr. bereits 2016 sein erstes von mittlerweile drei Alben heraus, damals noch ein „reines“ Jazz-Album, dass er nun mit seinem dritten Longplayer „Mr“ krönt, welches sich stilistisch so einiges traut.
Jenen Jazz vom Erstlingswerk überlässt Odom Jr. auf „Mr“ durchaus ein breites Feld und arbeitet elegant, ungewöhnlich und mutig deutliche Spuren von zeitgenössischem RnB sowie von Soul, Funk, Pop und nicht zuletzt Hip Hop-Attitüde ein, sodass der Sound ein einzigartiger, knackig frischer und irgendwie sogar unverbrauchter ist und gleichzeitig Leslie Odom Jr. als charismatischen und selbstbewussten Sänger mit klarer, durchdrückender, hochgradig achtsamer Stimme zeigt, der sein eigenes Material schreibt und mit „Mr“ ein Album abliefert, das als sehr gutes, kompakt aufgestelltes Konzeptalbum mit zeitgenössischen Einschlag durchaus überzeugt, auch, wenn die bereits im Titel-Opener „Stronger Magic“ praktizierte, direkte Verquickung von superelegantem Crooner Jazz mit RnB und sogar Broadway-Magie ungewöhnlich mutige, mitunter erst auf den zweiten Blick funktionierende Stilwechsel mit sich bringt.
Ob sich Leslie Odom Jr. mit „Mr“, erschienen auf S-Curve Records/BMG Rights Management und in Deutschland erhältlich über Warner Music, tatsächlich einem größeren Publikum vorstellen kann und wird und seine Erfolge auch hier in Mitteleuropa und vor allen Dingen in Deutschland unterstreichen wird, bleibt abzuwarten und gerade auch aufgrund so hinreißend schöner Tracks wie „U R My Everything“ zu wünschen.
Das Fundament ist mit diesem gut durchgestylten, akkurat produzierten, sehr eigenen und immens abwechslungsreichen und unterhaltsamen, aber nie überproduzierten Album, das elegant zwischen Balladen, Midtempos und Uptempos pendelt und genauso modern wie klassisch klingt, auf jeden Fall gelegt – coole Sache.
© Holger S. Jansen
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