Maurice Jarre – Lawrence Of Arabia OST
ClassixReissueReview 27. November 2018 Michael Arens
Maurice Jarre – Lawrence Of Arabia OST (Reissue) (Soundtrack Factory/In-Akustik)
Großartige Film-Soundtracks haben ebensolche Strahlkraft wie klassische, althergebrachte Rock-, Pop-, Soul- oder gar Jazz- oder Klassik-Alben und haben letztlich eine gleichgestellte Bedeutung für das kulturelle Erleben von Musik als Kunstform schlechthin.
Der Soundtrack zu „Lawrence von Arabien“ („Lawrence of Arabia“), fraglos eines der großartigsten Filmepen der gesamten Filmgeschichte, Ende der Fünfziger- und Anfang der Sechziger Jahre entstanden (die Produktion zog sich über mehrere Jahre – man sieht es dem Film in seiner optischen Opulenz noch heute an), 1962 in die Kinos gekommen und 1963 mit immerhin sieben Oscars prämiert, machte und macht das Meisterwerk von Regisseur David Lean auch in der Tonspur auch in der Retrospektive eine hervorragende Figur; niemand geringeres als Soundtrack-Legende Maurice Jarre war seinerzeit verantwortlich für die Filmmusik des Klassikers.
Maurice Jarre, Vater des Electronica-Pioniers Jean-Michel Jarre, gerade mit neuem Album in den Charts (READ MORE – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über die Jarre-Familienbande sowie in den unterschiedlichsten Zusammenhängen über David Lean), verwende damals dichte, atmosphärische, spannungs- und emotionsgeladene Themen aber auch fulminante voluminöse, mehr als üppige Orchesterarbeit, „Lawrence von Arabien“ die nötige Eleganz, Brillanz und Fulminanz auch in der Tonspur, der Akustik zu geben.
Nachdem die Soundtrack Factory, in Deutschland erhältlich über den In-Akustik-Vertrieb, bereits vor einiger Zeit den Original-Soundtrack samt den Musiken zu den Filmklassikern „The Longest Day“ und „Les Yeux Sans Visage“, ebenfalls beide aus der Feder des Maurice Jarre und als Bonus Tracks mit am Start, auf CD neu herausgebracht hat, erscheint die Neuauflage nun auch in wunderbarem 180 Gramm starken, farbigen Vinyl als Limited Edition mit den wichtigsten musikalischen „Lawrence Of Arabia“-Hauptthemen – recht so, und gerade für Fans des Filmklassikers, von Maurice Jarre oder auch von Kultregisseur David Lean („Die Brücke am Kwai“, „Doktor Schiwago“, und viele andere) ein unbedingtes Muss.
Im Rahmen des Machbaren technisch aufgewertet zeigt der Soundtrack auch in der Retrospektive nachwievor, welche gewichtige Rolle er auch über 40 Jahre nach der Original-Entstehung – Jarre nahm die Musik als zuständiger Komponist und Dirigent mit dem London Philharmonic Orchestra auf – noch hat.
Gerade auch und wie bereits erwähnt Freunde von „Lawrence von Arabien“, von Maurice Jarre, aber auch vom klassischen Soundtrack-Themen der Filmgeschichte des letzten Jahrhunderts überhaupt und natürlich von dem einen großen „Lawrence of Arabia“-Hauptthema werden die Soundtrack-Neuauflage – CD oder Vinyl – lieben, welche natürlich insbesondere dadurch Punkten kann, das, einmal mehr und typisch für dich Soundtrack Factory-Veröffentlichungen, das mitgelieferte Booklet (CD) förmlich platzt vor Infotainment über Film, über den Komponisten Maurice Jarre als auch über die Musik selbst und deren Bedeutung für die Film- aber auch die Filmmusik und Musikgeschichte überhaupt.
„Lawrence von Arabien“-Regisseur David Lean befand sich seiner Zeit zwischen den erwähnten Filmgeniestreichen „Die Brücke am Kwai“ 1957 und „Doktor Schiwago“ 1965 auf dem Siedepunkt seiner Karriere und zeigt einmal mehr mit dem Film als auch in der Folge mit seinem Komponisten Maurice Jarre sein Genie in der Sparte Filmmusik der Fünfziger, Sechziger und Siebziger Jahre, dass er seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war – selten hat ein Film so viele Qualitäten an die Oberfläche gespielt wie jener legendäre „Lawrence Of Arabia“ – „Lawrence von Arabien“.
„Lawrence von Arabien“ begeisterte seinerzeit nicht nur durch die starke Führung von Regisseur und Innovator David Lean, sondern auch durch seinen Cast bestehend aus Peter O’Toole in der Titelrolle, einem gerade frisch aufstrebenden und neu entdeckten Omar Sharif sowie einer ganzen Riege an Stars wie Alec Guinness, Anthony Quinn, Claude Rains, José Ferrer (übrigens der Onkel von George Clooney) oder Jack Hawkins, um nur einige wenige zu nennen.
Peter O’Toole und Omar Sharif traten von hier aus ihre beeindruckende Weltkarriere an und sind dabei doch nur eines der vielen, immer wieder unglaublichen Aspekte von „Lawrence von Arabien“, der bis heute sicher eines der ganz, ganz großen Meisterwerke der Filmgeschichte ist.
Zu dem starken geschichtlichen Aufbau, der Bildabfolge, dem Schnitt, der Kameraführung mit einigen der besten und legendärsten Überblendungen der Filmgeschichte konnte der Film selbstredend auch in der ästhetischen Umsetzung im übertragenen Sinne lange Schatten vorauswerfen, die bis heute unerreicht sind.
Gerade als Filmdokument und Zeitzeuge dessen. was in den Sechziger Jahren bereits technisch möglich war, ist heute natürlich besonders die 1989 vollständig restaurierte Kinofassung mit seinen immerhin 228 Minuten (über die Jahrzehnte gab es immer wieder stark verstümmelte, optisch und technisch regelrecht misshandelte Filmversionen) klar die Empfehlenswerteste: Die Maurice Jarre-Soundtrack-Neuauflage von „Lawrence Of Arabia“ aus dem Hause Soundtrack Factory/In-Akustik – dringende Kaufempfehlung, sowohl als CD sowie als edle Vinyl-Variante!
© Rüdiger Schmitz
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