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Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer – Die Kinder an unseren Händen Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer – Die Kinder an unseren Händen
3.5
Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer – Die Kinder an unseren Händen (BSC Music) Liedermacherin Nadine Maria Schmidt wird sofort zu Anfang der... Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer – Die Kinder an unseren Händen

Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer – Die Kinder an unseren Händen (BSC Music)

Liedermacherin Nadine Maria Schmidt wird sofort zu Anfang der Presseinfo ihres neuen Albums „Die Kinder an unseren Händen“ mit den Worten „Ja, ich weiß: Ein schweres Album. Aber irgendjemand muss auch diese Lieder schreiben. Ich kann nicht anders. Ich muss einfach.“ zitiert, und das ist gut so.

Zusammen mit ihrer Band Frühmorgens am Meer (die heißt tatsächlich so…) entstand das neue Werk unter Zuhilfenahme von Crowdfunding und ist ein sehr persönliches geworden, welches tatsächlich alle Tiefe und immer wiederkehrende Schwere in die Texte legt.

Stimmungstechnische Aufhellung bekommt dies immer mal wieder durch den musikalischen, seelenvollen Unterbau der Band, die zwar zurückgenommen, aber eben doch lebendig dem Ganzen einen Spritzer Unterhaltsamkeit gibt, wie etwa bei „Solang ich dich male“ mit zartem Groove, der mit klassischer Black Music-Aufstellung sogar an besten West Coast Soul erinnert, oder wie bei „Selma“, das entspannt und mit vorsichtig-jazzigem Antrieb mitunter sogar cool nach vorne klackert.

Nadine Maria Schmidt war alleinverantwortlich für die tatsächlich konsequent schweren und sogar schwermütigen Texte von „Die Kinder an unseren Händen“, das auch optisch mit einer Unmenge an Fotos Erinnerungen Schmidts wachhält und so als Gesamtkunstwerk eine gemeinsame Richtung einschlägt, die ganz sicher nicht für Jedermanns Ohren gedacht oder geeignet sein wird.

Bei all dem ist Nadine Maria Schmidt stets ruhig und besonnen, aber voller Emotionen und lässt die Arrangements, die Christoph Schenker gemeinsam mit ihr ausgearbeitet hat, weitestgehend von der Decke des Singer/Songwriter-Genres bestimmen, angereichert, mal direkt, mal ganz dezent, mit Soul und Funk, mit Jazz, mit Elementen aus Blues, Pop und Rock. Sogar querverweise auf die Protestrockerinnen der Siebziger und Achtziger Jahre wie Ina Deter oder Ulla Meinecke (der SOUL TRAIN berichtete), um nur zwei zu nennen, wie bei „Ich bin der Krieg“, finden ihren Weg in die immerhin 16 (15 plus Bonustrack „Wer zählt unsere Tränen“) Lieder von „Die Kinder an unseren Händen“ der Nadine Maria Schmidt (und Frühmorgens am Meer), die ihr Album achtsam und feinfühlig und mit viel Fingerspitzengefühl für ihre emotionale Erinnerungs- und Erlebniswelt aufgestellt hat.

© Dominique Dombert-Pelletier

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