Nightbird – Nightbird
Review 8. Mai 2016 Michael Arens
Nightbird – Nightbird (Margit Music/Broken Silence)
Anna-Stina Jungestam lautet der vollständige Name der finnischen Liedermacherin Nightbird.
Am Scheideweg zwischen amerikanischer Roots-Musik, Blues, Folk, Singer/Songwriter und der finnischen aber auch schwedischen Folklore trifft sich der sehr warme, erdige Sound von Nightbirds Album, den Hörer sofort vom ersten Takt an in seinen Bann zu ziehen.
Die enge, dem heimeligen Wohlgefühl eines Kaminfeuers nicht unähnliche Atmosphäre vom selbstbenannten „Nightbird“-Album, das bereits Ende letzten Jahres beim schwedischen Margit Music-Label erschien und ist jetzt dank des Broken Silence-Vertriebes endlich auch in Deutschland, übrigens und sinniger Weise auch auf schwarzem Gold – Vinyl – erhältlich ist, legt immense Strahlkraft frei, seine introvertierten Kompositionen wie einen Schleier über den Hörer zu legen – Sanftmut mit all seiner vollen Pracht.
Immer wieder ist es, übrigens glücklicher Weise, unklar, ob es hier nun die erdige Slide Guitar-Charakterstudie oder die vielschichtige, durchzugsstarke, aber überaus sensible Stimme der Hauptprotagonistin ist, die hier das Kopfkino bereitet, den acht Albumperlen ihren vorbestimmten Platz im Universum zu geben.
Dass „Nightbird“ ein Album einer Skandinavierin und nicht das einer Songpoetin aus dem Hinterland von Kansas ist, erstaunt dabei immer wieder und zeigt, wie authentisch und in tiefe Kopflandschaften der Sound und der Charakter von Nightbird und ihrem gleichnamigen Album hier getaucht wurde – wunderbar.
Bei aller konzeptionellen und musikalischen Kraft sind es aber auch und besonders die stillen Momente des Albums, welche Selbigem die Kraft geben, als Einheit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen – Weniger ist manchmal, nur manchmal, also doch Mehr.
Nightbird gelingt mit ihrem gleichnamigen Album, welches übrigens auch auf Vinyl erscheint, ein ganz großer Wurf, der neben der erwähnten Folk-Poesie und der US-amerikanischen Südstaatenauthentizität durchaus auch anmutige Pop-Affinität und sogar zarte, verspielte Electronica-Ästhetik mitbringt – mehr davon!
© Dominique Dombert-Pelletier
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