Nils Wülker – On
Review 11. Juni 2017 Michael Arens
Nils Wülker – On (Wanderlust Entertainment/Warner Music)
Gemeinsam mit Till Brönner ist Nils Wülker die Speerspitze teutonischer Jazz-Trompeter-Befindlichkeiten zwischen Jazz, Soul und Funk und cooler Groove-Seele – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder.
Mit „On“, dem neuen Album von Trompeter und Songschreiber, Produzent und Jazz-Feingeist Nils Wülker, setzt der sympathische Jazzer und Workaholic sein Anliegen, dass Musik eben keine Grenzen kennt und auch Jazz durchaus Soul und Funk und großartiges Groove-Gefühl mit sich bringen kann, in die musikalische Tat um und zeigt ein Dutzend Titel lang (CD – das Album erscheint auch auf Vinyl), wo der momentan machbare Coolness-Latte hängt – Jazz trifft Soul trifft Funk trifft Hip Hop.
Gleitende Electronica-Sphären gehören da ebenso dazu wie krachende Rock-Attitüde oder leise Töne der Sensibilität und des bewussten Leidens oder den Beats angepasste Raps und Sangespassagen, die dem Album eine Seele geben, die sich gewaschen hat und zeigt, dass „On“ tatsächlich hellwach ist und gerade konzeptionell beeindruckt.
Rob Summerfield und, das Feature durfte nicht fehlen und hebt den Hipness-Faktor des Albums merklich, Marteria (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) sind Gäste des Albums, welches sich hör- und spürbar unter anderem und nach Wülkers eigenem Bekennen das legendäre „Cantaloop“ von US3 (und ein letztes mal: der SOUL TRAIN berichtete) als musikalisches Vorbild oder doch zumindest als Inspiration genommen hat.
Ralf Christian Mayer und Nils Wülker produzierten „On“ gemeinsam mit The Krauts und achteten bei aller Coolness des Sounds und der Instrumentierung auf eine zusammengehörige Ästhetik und einen Charakter, der die zwölf Songs so eng ineinander verklebt, dass man nicht möchte, dass „On“ nach dem Dutzend Fulminanz jemals endet – genial.
„On“ von Nils Wülker wird ganz sicher auch ungeschulten Ohren ein „Oh“ und an anderen Stellen ein „Ah“ entlocken können, auch wenn, da muss der Ehrlichkeit Tribut gezollt werden, es durchaus hilft, wenn man die unzähligen musikalischen, oftmals nur gefühlten Querverweise auf eben Jazz-, Soul-, Funk-, Hip Hop- und Pop-Geschichte zum besseren, ganzheitlicheren Verständnis des Albums grundsätzlich detektiert und versteht.
© Michael Arens
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