Paul Housden – Memoirs Of A Projectionist
Review 20. Oktober 2017 Michael Arens
Paul Housden – Memoirs Of A Projectionist (Hum Tracks)
Paul Housden ist Australier und Wahl-Londoner, und schrieb und produzierte das Mini-Album „Memoirs Of A Projectionist“ mit cineastischer, unbedingt cooler Soul-Struktur im Kopf.
Zugleich ist der Kopf hier weniger gefragt, funktioniert das Album doch gerade auf emotionaler Ebene in allen Farben des musikalischen Spektrums, achtet dabei zugleich stets auf den Moment der retrospektiven Soul-Coolness, was dem viel zu kurzen Set und seinen sechs Titeln (nur Digital erhältlich) einen magischen Groove-Zauber gibt, der zum wiederholten Hören mit Nachdruck einlädt.
Leicht psychedelische Querverweise und Electronica-Ästhetik sind dabei ebenso wenig wegzureden wie Jazz Fusion á la Roy Ayers, bestes Blaxploitationleuchten oder gelegentliche Anbändelungen mit der Spiritualität eines Sun Ra – der SOUL TRAIN berichtete.
Dass Paul Housden bereits am eigenen Leib Erfahrungen als Filmkomponist sammelte, hört man dem „Memoirs Of A Projectionist“-Mini-Album, der EP, ebenfalls an, wecken doch Tunes wie das stilisierende „Evolving Door“ durchaus cineastische Kopfkinowelten, die dem schieren Retro-Flair des Albums richtig gut zu Gesicht stehen und in den allerbesten Momenten sogar an Great American Songbook-Gigant Burt Bacharach (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete unzählige male) erinnern.
„Memoirs Of A Projectionist“ von Paul Housden ist ganz sicher nicht die Neuerfindung des Rades, diesen Anspruch hat es aber auch nicht. Vielmehr ist es ein großartiges Stück Black Music-Zeitgeist, das seine Energie und seine Magie aus retrospektiven Musikidealen bezieht und ein augenzwinkerndes Ausrufungszeichen auf den eigenen, hinreißend coolen Musikmatsch setzt – abgefahren.
© Lex
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