PM Warson – Dig Deep Repeat
Review 6. Mai 2022 Michael Arens
PM Warson – Dig Deep Repeat (Légère Recordings/Broken Silence)
Vor ziemlich genau einem Jahr begeisterte PM Warson mit seinem „True Story“-Album, dass den Soul und den Rhythm and Blues der Mitte des 20. Jahrhunderts mit der authentischen Erdverbundenheit aber auch dem ideologischen Gusto des Rock’n’Roll, des Jazz, des Country & Western und immer wieder auch mit den Grundfesten aus Roots und Americana verband (READ MORE).
„Dig Deep Repeat“ lautet nun sein neuer Album-Reigen aus Eigenkompositionen und der PM Warson-eigenen Variante des Holland-Dozier-Holland-Tunes „Leaving Here“ (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete), der diesen eingeschlagenen Pfad in die Tiefen und Untiefen Nordamerikanischer Black Music-Verzückung und dessen Wurzeln bravourös weitergeht, ohne einen gewissen Fortschritt auszuklammern: „Dig Deep Repeat“ macht seinem Namen alle Ehre und klingt gleichermaßen wie „True Story“ und doch auch wie etwas komplett neues, anderes.
Ein wunderbares Augenmerk auf die Tradition des so genannten Surf-Sounds lässt dabei die Attraktivität des Albums und seiner neun Titel, allesamt produziert und abgemischt von PM Warson selbst, stets mattglänzen und achtet durchweg auf das Moment der Unberechenbarkeit, was gerade im Wechsel zwischen instrumentalen Song-Charakteren mit dem unvergleichlichen Gesang PM Warson einen fesselnden Mix ergibt, den man unbedingt mehrfach auf sich wirken lassen sollte.
Auch optisch und haptisch achtet PM Warson auf unbedingte Vintage-Authentizität und präsentiert sein Album im Glanze der Fifties und Sixties; selbstverständlich auch die Vinyl-Variante.
Faszinierend ist dabei auch, wie sich der Sound von „Dig Deep Repeat“ von PM Warson fast durchgehend eines Spannungsbogens bedient, der mitunter fast wie ein Soundtrack klingt und wirkt und zwingend Kopfkinomomentaufnahmen von Tumbleweed, Kautabak, Autokinos, Burger Drive-Ins, Pick-Ups, Rodeos und Pomade aufruft – das macht einfach Spaß.
PM Warson mit „Dig Deep Repeat“ überzeugt. Nicht mehr, aber ganz bestimmt nicht weniger – retrospektive Black- und Popularmusik der letzten Jahrhundertmitte mit Hand, Fuß, Herz, Lunge und Seele und genau der richtigen Portion Eigenwillen, Introvertiertheit und einem nachfühlbaren Alleinstellungsmerkmal.
© Stephan Carl Blades
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