Randy Bernsen – Heart Mind And Soul – Curious Minds Collection

Randy Bernsen – Heart Mind And Soul – Curious Minds Collection (Bernsong’s Music/Jericho Jams)

Gitarrist Randy Bernsen ist ein echter Routinier und eine kleine, feststehende Institution des, im weitesten Sinne, Jazz-Genres überhaupt und arbeitet seit seinen Anfängen in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts unter anderem als Gitarrist von Blood, Sweat & Tears sowie für und mit großen und kleinen Legenden des Jazz wie Herbie Hancock, Wayne Shorter, Michael Brecker, Marcus Miller, Toots Thielemans, Bob James oder Joe Zawinul, um nur einige ganz wenige zu nennen, zusammen – der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete unzählige male über alle genannten.

1986 erschien das Solo-Debütalbum von Randy Bernsen mit dem abendfüllenden Titel „Music For People, Planets & Washing Machines“, eine selbstironische Fußnote, die sich auch im Namen des neuen Albums zumindest als Epos-Reminiszenz wiederfindet: „Heart Mind And Soul – Curious Minds Collection“.

Die nur sechs Titel des Albums wurden dabei, wie nicht anders zu erwarten, von einem Who-Is-Who gegenwärtiger nordamerikanischer Jazz-Befindlichkeiten unterfüttert, allen voran Randy Bernsen selbst, taktgebender Hauptmusiker, Komponist, Arrangeur und schließlich Produzent des Sets, aber auch Bassist Jimmy Haslip, Saxofonist Bob Mintzer sowie das Jazz-Brudergestirn Uzi Nizri (Klavier) und David Nizri (Schlagzeug), um nur einige wenige zu erwähnen (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete viele male über alle genannten).

Gemeinsam schufen sie ein in der Retrospektive als auch im aktuellen Jazz-Zeitgeist bestandsfähiges Album, welches Jazzfunk, Jazz Fusion, Smooth Jazz, Mainstream Jazz, Harmonie, Melodie sowie und nicht zuletzt Groove und Rhythmus samt Freiräumen für Interpretation, Soli und Free Jazz in sich bündelt, sodass Randy Bernsens „Heart Mind And Soul – Curious Minds Collection“ eine echte Wohltat ist und als kompaktes Ganzes – als Konzeptalbum – ebenso funktioniert und Bestand hat wie die einzelnen Titel für sich selbst, und das alleine zeichnet das Album bereits nachdrücklich aus.

Ein warmes, mitunter leicht sphärisches, sogar träumerisches Element verfeinert den Songübergreifenden Habitus des Longplayers und lässt „Heart Mind And Soul – Curious Minds Collection“ von Randy Bernsen zu einem überdurchschnittlich guten Stück US-Jazz-Zeitgeist werden, das den Hauptprotagonisten Randy Bernsen selbst regelrecht dazu aufruft, nicht wieder so viele Jahre (zwischen seinen Solo-Alben vergehen gerne viele Jahre) zu warten bevor er sich an ein neues Album wagt – mehr davon.

© Holger S. Jansen

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