Rebecca Ferguson – Superwoman
Review 1. November 2016 Michael Arens
Rebecca Ferguson – Superwoman (Simco/RCA/Sony Music)
Troy Miller, den aufmerksame SOUL TRAIN-Leser bereits aus seiner Zusammenarbeit mit Amy Winehouse und Mark Ronson in bester Erinnerung haben dürften, war federführender Produzent von „Superwoman“, dem neuen Album der britischen Pop-Sängerin und Superstar Rebecca Ferguson.
Dass das mitnichten eine untrennbare Verknüpfung mit retrospektiven Soul- und Rhythm and Blues-Elementen mit sich zieht, ist zugleich nicht erst seit den letzten Erfolgen Fergusons ein offenes Buch.
Ganz zeitgeistlich arbeitet Ferguson auf „Superwoman“ so stilistisch eher mit klagenden Herzschmerz Pop- und Rock-Momenten, schwerenötigen Akustik-Verzehrungen und fast orchestralen Soundtrack-Momenten und großen, verzehrenden Musik-Momenten voller Bombast und unbescheidener Eleganz – Adele lässt grüssen (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete).
„Dieses Album ist ehrlich und emotional sehr komplex“ sagt Rebecca Ferguson bedeutungsschwanger über „Superwoman“, das sie in Eigenregie geschrieben hat und konzeptionell zwar an die eigene, dem Soulpop verpflichtete Tradition ihrer ersten Alben „Heaven““ (2011) und „Freedom“ (2013) anlehnt, ideell jedoch sicher eher ihrer Billie Holiday-Liebeserklärung „Lady Sings The Blues“ aus dem letzten Jahr nahe kommt.
Die Stimme Fergusons steht dabei tatsächlich in der Tradition großer US-Soul-Stimmen, und man hört der 30-jährigen an, dass Macy Gray und, im besonderen, Aretha Franklin zu ihren ganz großen Inspirationen zählen.
Über Musikgeschmack lässt sich, und da ist dieses Album sicher ein wunderbares Beispiel, bekanntlich streiten, über Musikalität und über das akkurate, musikalische Ineindandergreifen von Musik selbst nicht – und genau das zieht „Superwoman“, das neue Album von Rebecca Ferguson, auf die Haben-Seite.
Ob Ferguson auch mit Folgeprojekten nachwievor so bewusst unentschieden die Grenzen zwischen Soul, Pop, Straßen- und Clubtauglichem R’nB, Electronica und Zeitgeist beschreitet und verwischt, ohne sich für einen ausgesprochenen Weg zu entscheiden, wird sich zeigen – in der Zwischenzeit bietet „Superwoman“ Stoff für Diskussionen.
© Oliver Gross
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