Aktuelles Album: Simon Law – Look To The Sky (Dome Records/H’ART)
In den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts war Simon Law, damals unter dem Pseudonym The Funky Ginger sowie unter Simon A. Law firmierend, so etwas wie ein Garant für mitreißende, cool durchgetaktete, akkurat und sauber eingespielte Soul-Vibes – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Simon Law alias The Funky Ginger.
Nach einem Karrierebeginn, der dem Briten mit karibischen Lebensverläufen als einer der Gründer, Produzenten und Säulen und Identifikationsbarken der legendären Soul II Soul-Formation einen Kometenhaften Aufstieg sicherte, kam sehr schnell so etwas wie eine musikalische Handschrift an die Oberfläche, die in der Folge die Sounds, das Songgefühl, die Grooves eines von Simon Law produzierten, inspirierten Songs in höchstem Masse identifizierbar machten: Bis heute gelten so Songs wie das von ihm produzierte „Love’s Taken Over“ von Chanté Moore, für mich einer der besten Soul-Songs der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, zur Speerspitze eines Sounds, den so eben nur The Funky Ginger bzw. Simon Law machen konnten: die akute, akustische Ansteckungsgefahr vibrierte bei Songs von The Funky Ginger in Form der ultracoolen Funky Drummer-Loops mit Individualzeichnung stets mit (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male sowohl über Soul II Soul als auch über Chanté Moore).
Nachdem Law mit den Soul II Soul-Urgesteinen Jazzie B, Caron Wheeler und Nellee Hooper etliche Soul II Soul-Alben bis weit in die Zweitausender-Jahre produzierte (die Jungs und Mädels sind übrigens bis heute Live unterwegs!) war es nun, nach einer schier unendlichen Reihe an Zusammenarbeiten, ob nun als Produzent, Songschreiber, Musiker und Multiinstrumentalist (u.a. Keyboard, Bass, Gitarre, Schlagzeug, Perkussion), Remixer oder schlicht Impulsgeber für Künstler wie James „J.T.“ Taylor (dem wohl erfolgreichsten und wiederkennbarsten Sänger der legendären Kool & The Gang-Formation), Maxi Priest, Brenda Russell, Shabba Ranks, Johnny Gill (in den Neunzigern und frühen Zweitausendern ebenso ein Superstar wie eine Dekade zuvor mit New Edition), Masters At Work („Little“ Louie Vega und Kenny „Dope“ Gonzalez) sowie den Pop- und Black Music-Giganten Robert Palmer und dem unvergessenen George Michael, um nur einige wenige zu nennen, an der Zeit für ein eigenes Albumprojekt unter eigenem Namen (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle in diesem Abschnitt genannten).
„Look To The Sky“ lautet der Titel des ersten, abendfüllenden Albums des Simon Law, Black Music-Legende, und, ganz nebenbei erwähnt, eine Hälfte des Una Mas-Electronicas-Duos (die andere Hälfte ist Lee Hamblin, der beim neuen Album ebenfalls eine aktive Rolle spielte – der SOUL TRAIN berichtete), das beim britischen Soul-Label Dome Records erschienen ist und in Deutschland über den H’ART-Vertrieb erhältlich ist (auch hier: der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Dome Records/H’ART).
Dass Law für sein erstes Album, sozusagen sein erstes Solo-Aushängeschild ohne Pseudonym oder doppelten Boden, einmal mehr die Nähe zu „alten“ Weggefährten wie eben Jazzie B, Caron Wheeler, Maxi Priest oder Chanté Moore suchte und diese als Gäste auf dem immerhin 16 Titel langen Werk (CD) brillieren lässt, zeigt den familiären Anstrich, den sich Simon Law, geboren in Luton, England, und heute wohnhaft im kanadischen Toronto, für seinen Longplayer ausgedacht hat: Trotz aller stilistischen und spielerischen Haken und Ösen klingt „Look To The Sky“ erstaunlich vertraut und überrascht mit an Soul II Soul und The Funky Ginger angelehnten Beats und Grooves, die Soul, Funk und straßentauglichen R’n’B ebenso vereinen wie Pop, Einflüsse aus Latin, House und Jazz sowie, ein gerne wiederkehrendes, wenn oft auch nur angedachtes Thema, Reggae.
Produziert selbstredend von ihm, von Simon Law, selbst, wurde das Album im heiligen Gral populärer Musikgeschichte abgemischt: in den Londoner Abbey Road Studios, und das von niemand geringerem als Donal Hodgson, der bereits Alben für Sting (der SOUL TRAIN berichtete) veredelte – ein hörbarer und spürbarer Bonus, der „Look To The Sky“ erst die richtige Schwere und die notwendigen Pferdestärken gibt – eine Erhebung in den Adelsstand sozusagen.
Dass Simon Law mit dem Ex-Nu Colours-Sänger Lain Gray, der jamaikanischen Soul-Stimme von Nadine Sutherland oder dem frischen Organ von Jennifer Schaffer sowie, unvermeidlich, Familienbande Joanna Law (sie ist seine Schwester), die wohl am ehesten durch ihre noch heute ultracoole „First Time Ever“-Single im Black Music-Business Fuß fassen konnte, weitestgehend unverbrauchte Talente, Stimmen, in den Fluss von „Look To The Sky“ einbrachte, ist ebenfalls ein typischer Wesenszug für den Allroundmusiker, für den Künstler Simon Law – das diversifizieren von Musik-Genie. Und wer genau hinhört und aufmerksam die Credits im mitgelieferten Booklet (CD) studiert, wird gleich eine ganze Reihe an legendären Machern und Lenkern der Black Music-Geschichte der Ära Achtziger, Neunziger und Zweitausender wiederfinden: Mike McEvoy, Ross Anderson, Kenny Wellington oder Livingstone Brown, um nur einig wenige zu nennen (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete zigfach über alle in diesem Abschnitt genannten).
Höchste Zeit also für Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – den SOUL TRAIN @ soultrainonline.de – einen überaus sympathischen, pointierten und unkomplizierten, warmherzigen Simon Law nach seiner beeindruckenden Karriere sowie zu seinem neuen und ersten „eigenen“ Album „Look To The Sky“ zu befragen – Vorhang auf für The Funky Ginger Simon Law…
Soul II Soul, Jazzie B, Caron Wheeler…
Michael Arens: „Als ich zum ersten mal dein neues, dein erstes Album unter eigenem Namen, „Look To The Sky“, hörte, stellte ich mir etwa zur Mitte des Albums eine Frage, die mich alleine aufgrund der erneuten Zusammenarbeit mit den Soul II Soul-Wegbegleitern Jazzie B oder auch Caron Wheeler regelrecht ansprang: Warum ist dies ein Simon Law-Album und kein neues Soul II Soul-Album? Ist das ein schräger Gedanke?“
Simon Law: „Nein, das ist überhaupt nicht schräg. Wenn ich Musik mache, wirst Du definitiv auch Dinge hören, die dich an die Musik von Soul II Soul erinnern, das ist sehr natürlich für mich, Wenn ich an einem Song mit Caron (Wheeler) arbeite, ein Song wie „Morning Love“, oder am Titeltrack „Look To The Sky“ mit Jazzie B wird das natürlich so klingen. Es ist nicht bewusst gesteuert, es ist eben schlicht die Art und Weise, wie die Musik dann klingt.“
Michael Arens: „Ich habe es bereits angesprochen: Dieses ist dein erstes Album unter eigenem Namen. Bedenkt man, wie viele Jahre, Jahrzehnte, Du im Business aktiv und erfolgreich bist, ist das schon erstaunlich. Erzähl mir mehr!“
Simon Law: „Ja, ich habe das immer wieder und gerne gesagt: Ich war bis hierhin immer sehr zufrieden und erfüllt mit allem, was ich sozusagen im Hintergrund als Produzent, Songwriter, Musiker für andere Musiker und deren Alben, deren Musik, gemacht habe. Ich bin allerdings auch ein eigenständiger Künstler und habe irgendwann festgestellt, dass es da mittlerweile eine Menge Material in meinem Regal gab, von dem ich dachte, dass es sehr gute Songs seien, Songs, die gehört werden müssen. Es war also nicht so, dass ich mich ein Jahr oder so hingesetzt habe und angefangen habe, an einem Album zu arbeiten. Es ist mehr eine Sammlung von Songs, die ich in den letzten 25 Jahren gemachte habe…“
Michael Arens: „…Songs, die von dir geschrieben wurden?!“
Simon Law: „Ja. Ich habe all die Songs vom Album entweder selbst geschrieben oder in Personalunion mit dem entsprechenden Künstler. Der älteste Song des Albums ist „Love Comes Back To You“, welcher die jamaikanische Sängerin Nadine Sutherland beinhaltet. Dieser Song wurde etwa 1992, 1993 geschrieben, und das pflanzt sich so fort bis zum jüngsten Song des Albums, „Message Of Love“, der erst letzten Herbst entstanden ist, und bei dem Lain Gray mitmacht. Alle Songs überspannen sozusagen diese lange Zeitperiode. Ich fühlte einfach, dass viele dieser Songs sehr stark sind und es verdient haben, veröffentlicht zu werden. Wie so viele andere Musiker habe auch ich so viel Material im Regal liegen, das es nie irgendwohin schafft, und ich fühlte, dass es Zeit ist, meine Ärmel hochzukrempeln und daraus eine Platte von mir selbst zu machen…“
Chanté Moore, Maxi Priest, Joanna Law…
Michael Arens: „Viele deiner „alten“ Mitstreiter von damals, aus den Neunzigern, sind ja bei „Look To The Sky“ wieder mit dabei, Jazzie B, Maxi Priest, Caron (Wheeler), Chanté Moore, usw. Stehst Du seit damals mit allen stets in Kontakt?“
Simon Law: „Ja, absolut. Natürlich habe ich mit dem einen oder anderen mehr oder weniger Kontakt. Mit Chanté (Moore) hatte ich beispielsweise seit einigen Jahren keinen Kontakt mehr. Aber vor ein paar Jahren wurde ich nach Los Angeles eingeladen, um an einer TV-Show namens „Unsung“ mitzumachen, die sich Künstlern aus den USA widmet. Sie wollten mich interviewen für ein Special über sie. Etwa zu dieser Zeit habe ich angefangen, dieses Album zusammenzustellen. Also bin ich mit ihr in Kontakt getreten, um über die Fernsehsendung zu sprechen. Dabei habe ich ihr direkt Musik von mir mitgegeben zum Song „Higher“, den sie dann geschrieben und gesungen hat. Sie hat den Song übrigens im Studio in Los Angeles eingesungen und mir in mein Studio in Toronto geschickt. Und der Song hat mich geplättet; ich war absolut angetan, von dem, was ich zu hören bekam…“
Michael Arens: „Dein neues Album hat beeindruckende 16 Songs! Das ist eine Menge für ein Album…“
Simon Law: „Ja, wir hatten uns überlegt, dass wir das eigentlich etwas runterreduzieren wollen. Pete Robinson, der Eigentümer von Dome Records, und ich haben dann aber gefühlt, dass alle Songs gehört werden sollten und haben alle drin gelassen. Ich habe übrigens eine lange Historie mit Pete (Peter Robinson): Er gab mir und meiner Schwester Joanna Law, die auch auf dem neuen Album dabei ist, unseren ersten Plattendeal, damals für Chrysalis Records (der SOUL TRAIN berichtete sowohl über Chrysalis Records als auch über Dome Records und Pete Robinson, Anm. d. Verf.). Das war in den Achtziger Jahren, und hat sozusagen, meine Karriere gestartet. Das war sogar noch vor Jazzie B und Soul II Soul oder irgendwas anderem… Deswegen war es einfach klasse, mit ihm jetzt wieder zusammenzuarbeiten und mein neues Album bei seinem Label herauszubringen. Ich kann ihm gar nicht genug für alles danken!“
Michael Arens: „Was macht „Look To The Sky“ für dich besonders? Für mich ist es einmal mehr, dass es, sofern das Sinn macht, sozusagen ganz frisch altmodisch klingt und man es deswegen genießen kann wie einen Film, als Ganzes!“
Simon Law: „Ja, ich bin sehr froh, dass zu hören. Ich bin wie Du, ich liebe Platten, liebe Vinyl, höre zu. Dieses Gefühl, diesen Vibe, wollte ich mit diesem Album erreichen. Jeder Song fließt in den anderen, und wir haben sehr viel darüber nachgedacht, wie die Songs ineinander fließen sollten. Es hat einen Flow, und ich bin sehr froh, dass Du dieses Gefühl aufgegriffen hast.“
Nadine Sutherland, Sly & Robbie, Erskine Thompson…
Michael Arens: „Dein Album zerberstet gerade vor Gästen, allen voran diese wunderbaren Stimmen… Beginnen wir mal mit, Du hast sie bereits erwähnt, Nadine Sutherland…“
Simon Law: „Ja. Sie ist eine außergewöhnliche Sängerin und hat eine enorm ausdrucksstarke Stimme. Ich habe sie in den frühen Neunziger Jahren kennengelernt. Ich arbeitete damals mit Maxi Priest an einem seiner Alben und traf eine Menge jamaikanischer Musiker, darunter auch Sly Dunbar und Robbie Shakespeare, die übrigens beide auch auf dem neuen Album zu hören sind…“
Michael Arens: „Sly & Robbie – die Legenden (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über Sly & Robbie)!“
Simon Law: „Ja. Damals arrangierte ihr Manager Erskine Thompson, der leider nicht mehr unter uns weilt, dass eine Menge jamaikanische Musiker nach England kamen, um zu singen, Platten aufzunehmen, zu performen. Eine von ihnen war diese unglaubliche, junge Dame namens Nadine Sutherland. Das war, bevor sie ihren großen Erfolg mit einem Song namens „Action“, einem Dancehall-Klassiker mit Terror Fabulous, hatte. Nadine ist ein Star in Jamaika, und eine der interessantesten Geschichten über sie ist jene, dass sie die erste Künstlerin auf Bob Marleys Tuff Gong Records-Label war, da war sie noch ein Kind mit gerade mal elf Jahren. Das war sehr erfolgreich in Jamaika. Ich liebe den Song, den wir gemacht haben, „Love Comes Back To You“, und obwohl Nadine eine hervorragende Songschreiberin ist, war das keine Kollaboration mit ihr. Dan Steggall und Sam Bergliter haben den Song gemeinsam mit mir geschrieben. Ich bekam den Song also damals, aber ich konnte ihn nie richtig nutzen. Künstler werden schnell in Stereotypen gedrängt, und Künstler aus Jamaika habe bitte schön Reggae zu machen… aber sie ist eben auch eine feine, großartige Soul-Sängerin (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Erskine Thompson, Terror Fabulous, Bob Marley und Tuff Gong Records, Anm. d. Verf.) .“
Michael Arens: „Kommen wir zu Jennifer Schaffer!“
Simon Law: „Ja, Jennifer ist meine Lebensgefährtin. Sie und ich machen in Toronto eine Menge Musik zusammen. Wir spielen gemeinsam in einer Band namens Jen Schaffer and The Shiners. Sie ist eine sehr gute Songschreiberin, die für diese Band fast alles selbst schreibt. Für Leute, die an meine Musik gewöhnt sind, ist der Sound etwas gewöhnungsbedürftig, es ist mehr Folk, Folk Rock, und mitunter wird es sogar zu recht konkretem Rock. Ich bin der Drummer in der Band, und es hat immer etwas Funk im Sound. Das ist eine wirklich coole Band, und viele der Band-Mitglieder machen auch bei „Look To The Sky“ mit. Astrid Foster beispielsweise, ein wunderbare Bassistin. Sie kommt übrigens aus Hamburg. Sie spielt den Bass beim Caron Wheeler-Song „Morning Love“. Und wann immer du Streicher auf dem Album hört, ist sicher Jonathan Marks, der Streicher jener Band, involviert…“
Jennifer Schaffer, Lain Gray, Maurice White…
Michael Arens: „Und dann ist da noch Lain Gray, der ja gleich diverse Songs deines Albums gesungen hat…“
Simon Law: „Ja, Lain (Gray) ist ein sehr aktiver, wichtiger Teil meiner momentanen musikalischen Welt. Er ist mein Haupt-Songwriting-Partner. Er war im Original ein Teil der britischen Gospel- und Soul-Gruppe New Colours. Ich habe ihn dann irgendwann Jazzie B vorgestellt und er hat dann bei diversen Soul II Soul-Projekten mitgearbeitet. Er hat auch einen Song namens „Battle“ gemacht, gemeinsam mit einem Künstler namens Wookie, der ein riesiger Garage-Hit in England war. Dann wurde er ein Teil des Musical- und Musiktheater-Universums in Großbritannien, arbeitete am Queen-Musical „We Will Rock You“ und an „The Harder They Come“, der Jimmy Cliff-Geschichte, mit der er um die Welt tourte. Lain und ich sind also ein eingespieltes Songwriting-Team. Es ist interessant: Wir lebten damals in London nur wenige hundert Meter entfernet voneinander, und heute lebe ich in Toronto und er in Houston, Texas, aber wir arbeiten heute enger zusammen als jemals zuvor! (lacht) Er singt die Lead Vocals auf immerhin sechs Tracks des Albums und arbeitet vielen anderen Songs des Sets zu. Ich nenne ihn meinen „Soul Brother Nr.1″! Er ist ein wirkliches Ausnahme-Talent (und wieder: der SOUL TRAIN berichtete mehrfach über alle in diesem Abschnitt erwähnten, Anm. d. Verf.)…“
Michael Arens: „…ich hoffe, dass wir bald mehr von ihm zu hören bekommen!“
Simon Law: „Ja, wir haben alle möglichen Pläne für ihn, ich bin mir sicher, Du wirst alsbald mehr von ihm hören… (lacht vieldeutig…)“
Michael Arens: „Was mir an deinem „Look To The Sky“-Album wie bei überhaupt all deinen Arbeiten, ob nun als Simon Law oder als The Funky Ginger oder als Teil von Soul II Soul und sogar bei Una Mas auffällt, ist, dass deine Musik, und da macht dein neues Album keine Ausnahme, trotz all diesem wunderbaren Soul-Gesang und den traumhaft schönen Stimmen durchweg oder doch zumindest immer mal wieder den Habitus von instrumentaler Musik hat, mal ganz davon abgesehen, dass Du auch auf deinem neuen Album Instrumentals eingearbeitet hast…“
Simon Law: „Oh danke, dass Du das sagst! Ich schätze, ich liebe es, Soundwelten zu kreieren, ebenso, wie ich es liebe, Songs zu schreiben. Ich liebe die Kunst des Produzierens und die Kunst des Arrangierens, das bedeutet mir eine Menge. Einer der Menschen, denen ich dieses Album widme – die anderen sind meine Eltern, denen ich eine Menge zu verdanken habe sowie Ross Anderson, der mein erster Musik-Produktionspartner war und der leider im letzten Jahr verstorben ist – ist Maurice White von Earth, Wind & Fire (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male, Anm. d. Verf.). Er war für mich wirklich so etwas wie ein Mentor über all die Jahre. Ich habe seiner Musik sehr aufmerksam gelauscht, habe sie studiert und war in der glücklichen Lage, 1991 mit Maurice zu arbeiten. Das war direkt nach dem ersten Megaerfolg mit Soul II Soul und es sollte daran gehen, mit meinem großen Held zu arbeiten. Für mich ist die Musik von Earth, Wind & Fire so voll, reichhaltig und tief. Natürlich ist der Gesang außergewöhnlich, aber hör dir mal das Spiel der Musiker an, hör dir die Arrangements an, hör die die Grooves an – listen to the Grooves, man! Und diese Balance zwischen einem großartigen Song und Musik, die für sich selbst steht, versuche ich stets auch in meiner Musik zu erreichen.“
Earth, Wind & Fire, Quincy Jones… Simon Law!
Michael Arens: „Ja, ich kann deine Gefühle für Earth, Wind & Fire und deren musikalischer Identität sehr gut nachvollziehen. Für mich ist zum Beispiel „After The Love Has Gone“ eine der schönste Soul-Balladen der Musikgeschichte und „All ’n All“, ihr 1977er-ALbum mit dem Megahit „Fantasy“ eines der besten und stimmigsten, zugleich unterhaltsamsten und wertvollsten Soul-Alben aller Zeiten.“
Simon Law: „Ja, es gibt einfach bestimmte Bands und Musiker, die Musik machen, die sehr kraftvoll, sehr stark, ist, und die Menschen verbinden kann. Ich wollte, dass mein Album in diese Energie passt, in diese Energie, die Maurice (White) und seine Platten gemacht haben, aber auch Leute wie Quincy Jones (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.). Musik, um die Seele zu heilen – Music to uplift & heal the soul! Übrigens hat Maurice White ein ganz wundervolles Buch draußen, „My Life With Earth, Wind & Fire“, das kurz nach seinem Tod erschienen ist. Wenn Du die Musik und die Siebziger Jahre und all das liebst ist das ein wirklich interessantes Buch…“
Michael Arens: „Dann ist da noch Donal Hodgson, der dein Album abgemischt hat, und den wir auf keinen Fall bei der Besprechung von „Look To The Sky“ vergessen sollten…“
Simon Law: „Ja, ich kenne Donal (Hodgson) seit den späten Achtziger Jahren. Er hatte ja sehr viel Erfolg mit Sting und vielen anderen, und als ich ihn kennenlernte, arbeitete er für Eden Studios in London, ein sehr berühmter Studiokomplex. Er hat mir sehr geholfen, alle Punkte des Albums durch das richtige Mischen zu verbinden, denn das Album ist sehr vielschichtig, besonders durch die vielen Musikgenres, das es beinhaltet. Es hat sehr viel Talent und Fingerspitzengefühl gebraucht, das zu einem zusammengehörigen Stück Kunst zu mischen.“
Michael Arens: „Wenn Du dein neues, Album „Look To The Sky“, dein erstes unter deinem eigenen Namen, mit einem Satz beschreiben müsstest, was würdest Du sagen?“
Simon Law: „Maurice White beschrieb seine Musik, die Musik von Earth, Wind & Fire, immer als „Spectrum Music“ – „Spektrum Musik“, und ich habe das total abonniert und verinnerlicht. Er sagte, dass in seiner Musik Gospel, Soul, Funk, Pop, Jazz, Rock, eben alle Arten Musik vorhanden sind. Ich liebe diesen Vergleich, diese Idee, dass „Spectrum Music“ – „Spektrum Musik“, eben all diese Farben, all diese Arten Musik, eben dieses sehr weite Spektrum, in sich vereint, und auf meine eigene Art und Weise versuche ich mit dieser Idee zu verschmelzen – Spektrum Musik!“
© Michael Arens
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