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Der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtet exklusiv von zwei der drei 40UP-Festivals 2016 in Amsterdam und Eindhoven. Sommerzeit heißt Festivalzeit, und so stellen wir... soultrainonline.de präsentiert: 40UP Festival – Amsterdam und Eindhoven

Der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtet exklusiv von zwei der drei 40UP-Festivals 2016 in Amsterdam und Eindhoven.

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40UP 2016!

Sommerzeit heißt Festivalzeit, und so stellen wir heute eine ganz besondere Festivalreihe aus den Niederlanden vor 40UP! Entstanden ist die Reihe aus der Idee, Partys für die Generation Ü40 zu veranstalten. Somit handelt es sich auch nicht um ein reines Soul-Event, gespielt werden Hits der 70er, 80er, aber auch tanzbares der 90er und das neueste von heute.

Aus einer Party wurde im letzten Jahr ein Festival in Utrecht und nachdem das ein Riesenerfolg wurde gab es dieses Jahr gleich drei Veranstaltungen – in Utrecht, Amsterdam und Eindhoven.

Neben diversen DJs treten dort auch interessante Live Acts der Soul-Szene auf. Zum Beispiel habe ich in Amsterdam George McCrae seine Hit „Rock Your Baby“ performen sehen. Neben ihm traten auch die Trammps sowie Sister Sledge auf – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten.

AMSTERDAM

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Line Up Amsterdam: u.a. George McCrae, Robin S., The Trammps, Bananarama und Sister Sledge

Die 40UP-Location in Amsterdam war der Arena Park, dabei handelt es sich um ein riesiges Gelände, auf dem sich ein Stadion sowie mehrere Konzerthallen befinden. Das Festival fand in der Mitte dieses Parks auf einer großen Grünfläche statt. Es gab zwei Floors, einen davon mitten auf der Wiese; der DJ spielte aus einem alten, umgebauten Feuerwehrwagen, riesige Boxen an den Seiten sorgten für ordentlichen Dampf.

Zu den Songs der Jackson 5 und Earth Wind & Fire (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) konnte man ab 14:00 Uhr schon richtig in Stimmung kommen. Der zweite Floor ist wie bei vielen Festivals dieser Art ein großes Zirkuszelt und war schon von weitem zu sehen. Im Zelt rankten doppelt so viele Boxen in die Höhe wie auf dem „Wiesen-Floor“ – ohne Gehörschutz war es kaum in der Nähe der Boxen auszuhalten; der Bass war so heftig, dass man diesen im ganzen Körper spürte. Bei fast 5000 Teilnehmern, die sich bei den Auftritten der Main-Acts auch alle in dem Zelt befanden, braucht man aber diese Boxen, damit selbst hinten die Leute einen guten Sound hatten.

Bezahlt wird auf allen Events mit speziellen Coins, das Angebot an Speisen und Getränken war mehr als reichhaltig. Bis hin zur feinsten Kaffeespezialität war alles da. Kleiner Minuspunkt, zu Hauptzeiten musste man bis zu einer Stunde an den Buden anstehen.

Der erste Live Act an diesem Tag, wie auch eine Woche später in Eindhoven, ist George McCrae. Im Vorfeld seiner Auftritte gab es jeweils ein Meet & Greet für die Gewinner eines Preisausschreibens – soultrainonline.de durfte dabei sein!

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George McCrae

Um 16:00 Uhr stand George dann auf der Bühne und spielte sowohl neue Songs aus seinem aktuellen Album „Love“, aber auch Klassiker wie sein Trademark-Song „Rock Your Baby“ waren dabei. Alles in allem eine schöne Performance, stimmlich würde ich keinen Unterschied zu den 70er Jahren erkennen. Was soll man sagen, er hat es immer noch drauf und ist  sehr sympathisch und authentisch.

 

Um 17:30 Uhr legte Robin S. nach und sie heizte dem Publikum nicht nur mit ihrer Stimme sondern auch mit den Background-Tänzern ordentlich ein. Höhepunkt ihres Auftrittes war neben einer Coverversion von Phyllis Hymans legendärem „You Know How To Love Me“ (und wieder: der SOUL TRAIN berichtete über Robin S. und Phyllis Hyman) ihr großer Hit „Show Me Love“: sie musste den Song gar nicht selber Singen, das machte das Publikum für sie. Zwischenzeitlich sagte sie in die Menge: „Ich kann 150 Songs für euch singen aber ihr  wollt diesen einen hören und den werde ich jetzt für euch singen, also lasst uns das Haus rocken“.

Zwischen den Auftritten der diversen Künstler legten DJs auf, was sehr gut ankam, da die Musik mit Ausschnitten aus der legendären US-TV-Sendung „Soul Train“ (nicht zu verwechseln mit dem SOUL TRAIN @ soultrainonline.de, Anm. d. Red.) und anderen Live-Aufnahmen der Künstler untermalt wurde, alles gut sichtbar auf riesigen LED-Leinwänden, die links, rechts und in der Mitte der Bühne aufgebaut waren.

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The Trammps

Das Highlight des Tages folgte am frühen Abend. Die Trammps (ebenfalls sehr gute alte „Bekannte“ im SOUL TRAIN) betraten die Bühne, das komplette Zelt stand beim ikonischen „Disco Inferno“ Kopf, die Jungs waren schon von der Bühne und auf dem Weg in die Garderobe als sie zurückgerufen wurden um eine Zugabe des Songs zu geben. Diese  Zugabe wurde ebenfalls von Background-Tänzern begleitet, die mit fast schon akrobatischen Einlagen die Stimmung an den Siedepunkt brachten. Der Bass pumpte durch die Boxen und das Publikum sang so laut mit, dass man die Trammps selber nicht mehr hören konnte. Unter tosendem Applaus und vollkommen erschöpft verließen die Jungs die Bühne. Nun brauchten alle eine Pause, welche von den DJs Harry de Winter und Alex van Oostrom eingeleitet wurde.

Bananarama, trotz ihrer stets offensichtlichen Verquickung mit dem Pop-Genre stets den Soul im Blut, sollten die Stimmung wieder einheizen. Im Vorfeld teilte man uns mit, dass es den beiden nicht so gut geht. Leider hat man das dem Auftritt der beiden Engländerinnen auch angesehen. Teilweise wurde der Texte vergessen und alles in allem wirkte dieser Auftritt sehr uninspiriert, was besonders nach dem tollen Auftritt der Trammps unangenehm auffiel. Leider konnte ihr nächster Auftritt in Eindhoven auch nicht wirklich überzeugen.

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Sister Sledge

Draußen wurde es langsam dunkel und auch kalt, daher war das Zelt komplett gefüllt, es gab keine freie Stelle mehr. Gegen 22:15 Uhr wurde der Abschluss-Act angekündigt, Sister Sledge (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male); und es gab kein Halten mehr. Spätestens bei „We Are Family“ brauchte man selbst im Publikum Ohrschützer. Ich bin immer noch der Meinung, dass mindestens halb Amsterdam diesen Song hören konnte, bei „Lost In Music“ war es dann sicher ganz Amsterdam.

Die Sisters legten einen tollen Auftritt hin und zum Abschluss gab es noch ein Publikumsselfie für Joni zu Hause, die krankheitsbedingt nicht an dem Konzert teilnehmen konnte.

EINDHOVEN

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Line Up Eindhoven: u.a. George McCrae, The Three Degrees, Bananarama und Tavares

Dieser Tag begeisterte restlos und natürlich fieberten wir schon unserem nächsten 40UP-Besuch in Eindhoven entgegen: Der eigentliche Beginn des Festivals war für 14:00 Uhr angesetzt, da wir aber noch Gelegenheit haben wollten, mit den Veranstaltern zu sprechen, waren wir bereits  gegen 12:00 Uhr da. Somit hatten wir die einmalige Gelegenheit, die legendären Tavares noch beim Soundcheck zu hören.

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40UP – Party, Party, Party!

Es fiel auf, dass der Platz wesentlich kleiner war als der in Amsterdam, was dazu führte, dass der DJ Floor direkt  an den Main Floor (Zelt) grenzte und man somit im schlechtesten Fall von zwei Seiten beschallt wurde. Rudi de Groot, Digital Manager, erzählte uns die im letzten Jahr gestartete Geschichte des 40up Festivals – die Party 40UP existiert schon seit zehn Jahren, aber nur in Amsterdam. Laut Rudi überlegt man bereits, die Festivalreihe auf Deutschland auszuweiten.

Bereits vor der Eröffnung um 14:00 Uhr standen schon lange Schlangen vor den Eingängen. Viele versuchten ihr Glück an der Abendkasse, musste aber unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Das Festival war bereits am Abend zuvor restlos ausverkauft, so tanzten sich etwa 8.000 Besucher langsam warm, als gegen 15:00 Uhr auch die Sonne ordentlich einheizte.

Das Line Up ähnelte dem der letzten Woche: George McCrae und Bananarama waren wieder dort neben neuen Acts, wie den Three Degrees und eben den Tavares (ebenfalls alles „Dauergäste“ im SOUL TRAIN).

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George McCrae… ROCK YOUR BABY!

George McCrae startet in einem roten Anzug der dem, den er auf dem Cover seines neuen Albums „Love“ trägt, sehr ähnelte. Das Publikum war, wie in der Woche zuvor in Amsterdam, voll dabei und hatte einen Riesenspaß! Neben seinen bekannten und neuen Hits hat uns vor allem sein Cover von“ You Are So Beautiful“ begeistert.

Über einen sehr netten Kontakt mit einem Promotor der Festivals bekamen wir ein Interview mit den drei Damen der Three Degrees in der Lobby ihres Hotels ca. zwei km vom Veranstaltungsort entfernt: Valerie Holiday, Helen Scott und Neuzugang Freddie Pool kamen gut gelaunt in die Lobby. Sie stellten sich kurz vor und versprachen, dass sie live zu sehen in Verbindung mit dem Gesang, den man von den Platten kennt, ein tolles Erlebnis sei; das sei die Folge sehr harter Arbeit an ihrer Choreographie und regelmäßigen Proben. Danach erzählen sie, wie viel Spaß sie bei den Aufnahmen zu ihrem neuen Album „Strategy“ hatten, welches Coverversionen von Soul-Klassikern wie „If You Dont Know Me By Now“ von Harold Melvin & The Blue Notes oder „Me And Mr. Jones“, im Original von Billy Paul als „Me And Mrs. Jones“ (auch hier: der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle erwähnten) legendär, enthalten. Auch eine sehr hitzige Version von eben jenem vorab erwähnten „Disco Inferno“ ist ebenfalls enthalten. Diesen Song durften wir später auch live erleben. Zum Schluss gab es für die Leser und Hörer unseres Magazins noch ein kurzes Ständchen… (dazu später im Film mehr).

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The Three Degrees

Leider mussten wir das Interview sehr kurz halten, da die Three Degrees zum Veranstaltungsort aufbrechen mussten. Das hieß auch für uns schnell wieder zurück zum Live-Event – die Damen haben nicht zu viel versprochen: Sie boten eine tolle Show, angefangen bei den geschmackvollen Kleidern bis hin zu gesanglichen und tänzerischen Einlagen, die zu jedem Beat passten. Beim zeitlosen Soul-Klassiker „When Will I See You Again“ sangen 8.000 Zuschauer aus voller Kehle mit. The Three Degrees live – ein absolut gelungener Auftritt und ein Highlight des Tages.

So hätte es gerne weiter gehen können und ich hoffte Bananarama würden sich steigern, nachdem der Auftritt die Woche davor nicht so gelungen war. Leider unterboten Bananarama diesen Auftritt. Sehr schade.

Das Finale des Abends rückte immer näher und wir hatten ebenfalls die Möglichkeit, den Main Act dieses Abends, Tavares, in der Garderobe vor der Show zu treffen. Ein neues Album können wir von den Brüdern jedoch leider nicht erwarten. Als  eines ihrer Highlights bezeichnen die Jungs ihre Tour mit Marvin Gaye in Belgien, wo Gaye seinerzeit wegen laufender Ermittlungen der US-Steuerbehörde im Exil lebte. Als ihren Lieblingssong nennen sie, wie könnte es anders sein, die „Heaven Must Be Missing An Angel“-Hymne, sicher einer der besten und populärsten Songs der Tavares. Sie freuen sich  sehr, dass sie nachwievor touren können und die Leute ihre Songs immer noch lieben. Ihr Auftritt ließ dann keine Wünsche offen. Es ist kaum zu glauben wie viel Energie und Herzblut sie in ihre Show packten. Neben den Three Degress sind die Tavares ein absolutes Live-Muss!

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Bananarama

Eines sollte man bei alledem jedoch nicht vergessen oder gar unterschätzen: Die meisten der hier genannten Bands und Formationen, sei es nun The Three Degrees, Tavares oder The Trammps und sogar Bananarama, unterliegen wie wir alle dem „Zahn der Zeit“ und somit dem allzu bekannten Phänomen, dass beispielsweise eine vierköpfige Band (ohne Namen zu nennen) im Laufe der oft vielen Jahrzehnte des Bestehens aus teils unzähligen Mitgliedern, die kommen und gehen, und sogar aus gleich mehreren Generationen stammen können, bestanden und bestehen. Teilweise nimmt das sogar Formen an, in welcher gleich mehrere Formationen unter dem gleichen Namen firmieren – The Trammps, die hier zum Beispiel tatsächlich ohne Mastermind Earl Young unterwegs waren, stehen da nur beispielhaft für eine offen und mitunter auch hitzig diskutierte Problematik. Dem Publikum wird es dank der wahnsinnigen, authentischen Energie und Leidenschaft der involvierten Sänger und Musiker egal sein, tun diese Fakten dem hohen Unterhaltungswert und dem nostalgischen Miteinander zwischen Bands und Publikum doch keinen Abbruch.

Nach der letzten Nummer leerte sich, wie in Amsterdam, schließlich alles sehr friedlich und die Menschen verließen sehr erschöpft aber glücklich und mit kräfitig schlagendem Soul-Herz glücklich das Gelände.

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soultrainonline.de-Redakteurin Nadine Steffens mit Sister Sledge, The Three Degrees, The Trammps und Tavares (v.l.n.r.) sowie mit George McCrae (Mitte)

Das 40UP-Festival – für mich, angefangen bei der Organisation über die Acts und die Stimmung, bis hin zur Verpflegung waren das mit die besten Festivals, auf denen ich bisher war – ein klarer SOUL TRAIN HOT TIP!

Mehr zu beiden 40UP-Festivals inklusive Backstage-Einblicke und diversen Interviews mit Acts, DJs und Veranstaltern gibt es im exklusiven soultrainonline.de-Video am Ende dieser Berichterstattung!

© Nadine Steffens (Text und Fotos)

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