Stefan Grasse – Entre Cielo Y Tierra
Review 15. Juni 2018 Michael Arens
Stefan Grasse – Entre Cielo Y Tierra (Xolo Music/Galileo MC)
Gitarrenvirtuose Stefan Grasse (der SOUL TRAIN berichtete) präsentiert und bündelt auf dem selbstbewussten, zugleich sommerlichen „Entre Cielo Y Tierra“ seine musikalischen, kulturellen Erfahrungen, die er in Europa, speziell aber in Südamerika gesammelt hat.
Dass dies selbstredend neben dem angestammten Akustikgitarrenspiel auch Bossa Nova, Tango, Flamenco sowie afrikanische und indische Folk-Eleganz mit sich bringt, dürfte für Fans Grasses ein offenes Buch sein.
Was „Entre Cielo Y Tierra“ mit seinen Dutzend Song jedoch auch für Stefan Grasse-ungeschulte Ohren auszeichnet, ist die durchweg hochgehaltene spielerische Eleganz bei gleichzeitiger Bodenhaftung, die Respekt zollt: Stefan Grasse versteht es, trotz tiefschürfender, geschichtlicher Hintergründe mit spielerischer Direktheit zu überzeugen, die ganz ohne jede Attitüde und ohne allzu viel Schnörkel auskommt – sympathisch.
Bettina Ostermeier (Klarinette, Akkordeon), Christian Diener (Kontrabass), Radek Szarek (Vibraphon, Marimba, Schlagwerk und Perkussion) sowie Raphael Kempken (Perkussion) begleiten Stefan Grasses luftig-leichtes, attraktives Spiel auf der Flamenco- und Akustikgitarre mit großartiger Achtsamkeit und lassen das Dutzend Titel von „Entre Cielo Y Tierra“ sommerlich leuchten und sogar strahlen – so soll es sein.
Wer noch ein musikalisch anspruchsvolles, zu keiner Zeit überladenes, zugleich beseeltes und Harmonie- und Melodiegetränktes Sommer-Album im Zeichen von akustisch getriebener Gitarrenmusik mit Folk-Unterbau und jede Menge Leidenschaft sucht, wird bei Stefan Grasses elegantem „Entre Cielo Y Tierra“ fündig: „Es beschreibt einen schwerelosen Zustand, ein Schweben durch unsere Traumwelten. Die Erde Tierra steht symbolisch für tänzerische Rhythmen, für tanzende Füße, die den Boden berühren. Die Erde steht aber auch für die Verbundenheit und das Bewusstsein meiner kulturellen Wurzeln. Cielo, der Himmel, lässt uns träumen, lässt uns schweben in unserer eigenen grenzenloser Fantasie.“ sagt Grasse so selbst über sein neues Album und dessen Titel und das inhaltliche Anliegen; ein Statement, das zugleich die an eine Sommerbrise erinnernde Akustik mit dem notwendigen inhaltlichen Tiefgang verknüpft und verdeutlicht, dass anspruchsvolle Musik mit Bedeutung und vielleicht sogar Message durchaus und im wahrhaftigsten Sinne des Wortes Einfach klingen kann, darf und sogar sollte!
© Dominique Dombert-Pelletier
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von amazon zu laden.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von amazon zu laden.