Stereofysh – Ohana
HOT TIPReviewVerlosung 26. Juni 2017 Michael Arens
Stereofysh – Ohana (Lebensfreude Records/Believe Digital/Soulfood)
Wen der Sound von „Ohana“, das zweite Album des Stereofysh-Trios aus Berlin, nicht bereits nach wenigen Sekunden in seinen Bann gezogen hat, braucht eigentlich auch gar nicht erst weiter zu hören: Das Album ist so mitreißend und sympathisch und vor allen Dingen herzerfrischend unverbraucht, dass man sich unweigerlich wünscht, es würde schlichtweg nie aufhören.
Tatsächlich spielt der schiere Sound von „Ohana“, ein Querverweis auf hawaiianische Erinnerungen der Fyshe („Ohana“ bedeutet in etwa so viel wie „Familie“), hier eine fast übermächtige Rolle und spielt den Inhalt damit frech zur Seite: Stereofysh, das Trio bzw. die Band, klingt wie eine ungezwungene, sommerliche Zusammenfassung des besten, was Pop, House, Vocal-Jazz, Electronica und Downbeat, Soul-Gefühl, kurze Sprenkel aus akustischer Musik und Folk sowie nicht zuletzt Groove, Groove, Groove und klare Songstrukturen, die trotzdem nicht überproduziert wirken, damals und heute zu bieten haben.
Besonders beeindruckend ist, dass all das ja nun eigentlich bei der schieren, nie enden wollenden Abfolge an Veröffentlichungen aus all diesen Genres nichts wirklich neues ist, ja gar nicht sein kann. Und trotzdem klingen die Sterofyshe auf „Ohana“ wie etwas vollkommen neues, ein neu entdecktes Land sozusagen, oder doch zumindest ein Level an Unverbrauchtheit und Frische, den ich so schon sehr, sehr lange nicht mehr aus meinen Boxen habe perlen gehört – uff.
Die Geschwister Lysann und Gunnar Zander sowie Lars Dietrich alias Stereofysh legten hier besonders Wert auf nachdrückliche, handgemachte Black Music-Magie, die zwar durchweg begeistert aber ganz besonders in jenen Momenten glänzt, wenn, beispielsweise, die Bläsersektion raffiniertes Volumen einbringt, das den Sound des traumhaft schönen, verflixt unterhaltsamen Albums in eine Karamellcreme aus Wärme und Wohlbehagen hüllt; von der Stimme Lysanns, eben genau den entsprechend passenden Schmelz in der Kopfstimme, ganz zu schweigen.
Auch das kleine, spezielle I-Tüpfelchen in Form von augenzwinkernder Selbstironie (Intro und Outro) wirkt überhaupt nicht deplaziert sondern gibt dem Set mit seinen elf Titeln (CD) eine sehr offenherzige, fast süße Attitüde, die unterstreicht, dass, wir haben das Thema im SOUL TRAIN bereits gefühlte Millionen mal behandelt, die so genannte U-Musik akkurate Musikalität und organisch eingespieltes, talentiertes Musikerhandwerk nicht ausschließt.
An „Ohana“ von Stereofysh, nach „The Race“ das zweite Album des innovativen Trios, ist überhaupt gar nichts falsch oder gar fyshig, ganz im Gegenteil: Ich würde mir wünschen, dass sich auch andere – mehr – Künstler und Bands dieses Album auf die Fahne schreiben würden, dann würde der Begriff „Innovation“ in Zukunft völlig anderes Gewicht bekommen und die Welt, auch, wenn es hochgegriffen klingt, vielleicht ein ganz klein wenig schöner, vielleicht sogar besser machen.
Stereofysh waren fyshen und haben mit ihrem kleinen „Ohana“-Meisterwerk, übrigens auch auf Vinyl erhältlich, einen, und damit genug der Wortspielchen, richtig fetten Frischfysh-Brocken am Haken: SOUL TRAIN HOT TIP!
© Michael Arens
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VERLOSUNG!
Der SOUL TRAIN verlost 3 Exemplare von Stereofysh – „Ohana“ (CD)!
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