The Sweet Life Society – Antique Beats

The Sweet Life Society – Antique Beats (Black Seeds Records)

Dem neuen Album des Turiner Duos The Sweet Life Society „Antique Beats“ darf man seinen Titel im übertragenen, aber auch im tatsächlichen Sinne des Namens abnehmen.

Den schieren Musikstil des Werkes dabei konkret benennen zu wollen, muss bereits im Keim scheitern, sodass allenfalls die Einigung, dass sich das Werk im weitesten Sinne im Black Music-Universum zwischen Soul, Funk, Jazz, Hip Hop, Latin und elektronisch getriebenen Dancegrooves bewegt, eine Berechtigung hat.

In wild durcheinander gewummerten Beat- und Soundlandschaften zeigt das Album mal cineastische Klangbilder, mal drückende Club-Sphären, mal kantige Rap-Versprechen, an anderer Stelle Weltmusikhafte Brückenschläge, die sogar mehrsprachig angelegt sind, nur, um im nächsten Track, ach was, im nächsten Akkord, mit ruppigem Breakbeat, Drum’n’Bass oder dem heute fast vergessenen Jungle oder sogar mit jungfräulicher Pop-Frische stets unvorhersehbar zu hantieren.

Dabei klingt das Werk, und hier kommt wieder der „Antique Beats“-Name ins Spiel, tatsächlich irgendwie nach einem Album der Neunziger Jahre, der ersten großen Zeit des so genannten Beatbastelns, was The Sweet Life Society, die das Album im Alleingang konzipiert, produziert und umgesetzt haben, mit einem Augenzwinkern wegwummern und stets dem wuchtigem Bass und der alles beherrschenden Drum-Machine, aber auch ruhigeren, introvertierteren Momenten das Parkett überlassen – definitiv eine eigene Handschrift.

Auch, wenn dem „Antique Beats“-Album von The Sweet Life Society durchaus etwas mehr Gradlinigkeit und stilistische Konsequenz und eine Art aufgeräumtere Sichtweise auf wesentliche Stilkomponenten gut getan hätte, macht der Ritt Spaß und zeigt, dass Musik, moderne Black Music im weitesten Sinne, tatsächlich keine Grenzen braucht, seine Hörer zu finden.

© Oliver Gross

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Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Society“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

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