The Temptations – Introducing The Temptations
Review 2. August 2016 Michael Arens
The Temptations – Introducing The Temptations (Hallmark/Pickwick/H’ART)
Als eine der legendärsten und erfolgreichsten Bands des Soul-Genres überhaupt gibt es von den Temptations, gegründet 1960 im Soulgeschichtsträchtigen Detroit, eine schier irrsinnige Fülle an Kompilationen jeglicher Couleur: der Markt ist förmlich überschwemmt mit Werkschauen, „Best Of“-Varianten und „Greatest Hits“-Klonen.
„Introducing The Temptations“ leuchtet nun – zugegebener Masse eine Nische, zugleich eine, die tatsächlich begeistert – die absoluten Anfänge der Band aus, die in den 56 Jahren seit ihrer Gründung derart viel personellen Änderungen unterlegen war und ist, dass man die Temptations heute gerade rückblickend eigentlich eher einen Musikerpool oder vielleicht sogar ein Musikrechtekonstrukt denn eine Band nennen darf und sollte.
Doo Wop war gegen Ende der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts das verbindende Glied zwischen Rock’n’Roll, Gospel und Rhythm and Blues, einer Entwicklung, die im weiteren Verlaufe der Sechziger Jahre schließlich in die Manifestierung des Musikstils als Soul münden sollte – ein Glücksgriff für alle SOUL TRAIN-Leser, denen die Temptations sehr lieb gewonnene „Dauergäste“ geworden sein dürften.
Jenem Doo Wop, landläufig auch als die Musik einer „Vocal Group“ bezeichnet, widmeten sich auch die Temptations zu ihren Anfängen bzw. sogar schon kurz vor der Gründung in jeweils eigenen, früheren Band-Konstellationen.
Otis Williams & The Distants, Richard Street & The Distants, Vorgänger-Unternehmungen der Originalen Bandmitglieder Otis Williams und Richard Street, sowie erste Aufnahmen unter dem eigenen Temptations-Namen (mit Paul Williams) bebildern bei „Introducing The Temptations“ die wahrhaften Anfänge der Kultformation Temptations.
Immerhin 15 Titel lang heißt es hier, die teils raren Momente der merklich in die Jahre gekommenen Aufnahmen zu genießen und durch die kurzen, knackigen und informativen Liner Notes im mitgelieferten, ansonsten dünnen und fast nichts sagenden Booklet zu unterfüttern.
Fazit: Auch, wenn das Infotainment rund um die frühen Aufnahmen der legendären Temptations recht mager ausgefallen ist hat „Introducing The Temptations“ durchaus seine Faszination und Daseinsberechtigung, und sei es nur als Geschichtsstunde in Sachen Soul.
© Lex
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